/ Beim Eierkauf lohnt sich ein genauer Blick

Denn solche Käfigeier werden auch nach dem Verbot der Haltungsform in Deutschland zum 1. Januar aus dem Ausland eingeführt; der Import von Eiern hat sogar zugenommen. Erst Ende 2011 soll das Verbot der konventionellen Käfighaltung in der gesamten EU verbindlich gelten. Nicht nur vor Ostern, sondern auch ganz generell nimmt der Appetit der Bundesbürger auf Eier von Jahr zu Jahr zu, wie der Branchendienst MEG berichtet.
Die endgültigen Zahlen für 2009 stehen zwar noch nicht fest, es sei aber von einem weiteren Anstieg auszugehen. Der Schnitt dürfte demnach erneut deutlich über 200 Eier pro Bundesbürger gelegen haben, 2008 waren es 212 Stück. Gleichzeitig sank mit dem Verbot der Käfighaltung und der Umstellung in den Betrieben die inländische Produktion drastisch, die MEG berichtet von einem zweistelligen Einbruch; 2008 hatte sie mit 11,9 Milliarden sogenannter Konsumeier noch stabil auf dem Niveau der Vorjahre gelegen. Viele Betriebe haben laut MEG wegen der Umstellung die Produktion ganz aufgegeben.
Mit einer raschen Erholung rechnen die Experten deshalb nicht. Deckte die deutsche Geflügelwirtschaft 2008 noch 67,4 Prozent des hiesigen Bedarfs ab, waren es 2009 laut MEG-Schätzungen weniger als 60 Prozent. Fast jedes zweite Ei muss damit derzeit importiert werden. Zwar werde die inländische Produktion dieses Jahr wieder ansteigen, das langjährige Niveau von etwa 70 Prozent Selbstversorgung werde aber wohl länger nicht erreicht werden können.
Appetit auf Eier steigt von Jahr zu Jahr
Um den steigenden Eier-Appetit der Bundesbürger zu stillen, werden deshalb vermehrt Eier aus dem Ausland eingeführt – vor allem aus den Niederlanden, wo Käfighaltung nach wie vor erlaubt und die vorherrschende Haltungsform ist. Laut MEG schnellten die Importe zuletzt um ein Viertel nach oben.
Verbraucherschützer empfehlen deshalb einen genauen Blick auf das Ei selbst, wollen Käufer es vermeiden, Eier aus Käfighaltung zu kaufen. Denn die Angaben auf der Schachtel zeigen nach Angaben der Verbraucherzentrale Hessen nur an, wo das Ei verpackt wurde; obwohl die Kennzeichnung auf der Schachtel also einen deutschen Verpackungsbetrieb angibt, kann sich innen ein ausländisches Ei aus Käfighaltung befinden.
Der Stempel auf dem Ei gibt verbindliche Auskunft über die Haltungsform und die Herkunft. Die erste Ziffer des mehrstelligen Codes zeigt die Haltungsform an; 0 steht für ökologische Erzeugung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Kleingruppenhaltung, auf die viele Betriebe nach dem Käfigverbot umgestellt haben. Die nächsten beiden Stellen zeigen das Herkunftsland, DE beispielsweise steht für Deutschland, NL für die Niederlande.
Die weiteren Ziffern geben schließlich Auskunft über Betrieb und Stall, in dem das Ei gelegt wurde. Bei schon fertig gefärbten Eiern muss das Ei dagegen keinen Stempel tragen – denn hier handelt es sich um Eierzeugnisse. Die Verbraucherschützer raten deshalb dazu, Eier selbst zu färben.
Zwtl: Kritik auch an Kleingruppenhaltung
Die weit vorherrschende Haltungsform in Deutschland ist inzwischen die Bodenhaltung; nach dem Verbot der Käfighaltung – hier hatte ein Huhn rechnerisch nur einen Platz von einem DIN-A4-Blatt zur Verfügung – stellen viele Betriebe aber auch auf Kleingruppenhaltung um, die Tierschützer ebenfalls kritisieren. So erklärt die Initiative „Deutschland wird käfigfrei“, der zwölf Tierorganisationen angehören, dass auch diese Halteform den Bedürfnissen der Hennen nicht gerecht werde.
Alle große Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels hätten dies anerkannt und wollten künftig nur noch Eier aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung anbieten. Nun sei die restliche Lebensmittelindustrie am Zug, fordert die Initiative.
apn
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