Bei der Urwahl wird geschummelt

Bei der Urwahl wird geschummelt
(Reuters/Toby Melville)

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Bei der Urwahl der Labour-Partei werden Vorwürfe der Unterwanderung laut. Hunderte Mitglieder anderer Parteien wollten angebliche einen neuen Chef mitwählen.

Einen Monat vor der Wahl des neuen Vorsitzenden der britischen Labour-Partei sind Vorwürfe der Unterwanderung der Partei laut geworden. Während am Mittwoch die Frist zur Registrierung für die Urwahl auslief, sagte ein Parteisprecher der Nachrichtenagentur AFP, 1200 Mitglieder oder Sympathisanten anderer Parteien seien von den Wählerlisten gestrichen worden; die Zahl werde wahrscheinlich noch steigen.

Unter den Betroffenen waren vor allem Mitglieder der Grünen, aber auch der Konservativen und der europafeindlichen UK Independence Party (Ukip). Der überraschende Favorit der Abstimmung ist der linke Labour-Politiker Jeremy Corbyn. Laut einer Umfrage für die „Times“ von Dienstag wollen 53 Prozent der Labour-Mitglieder den 66-jährigen Abgeordneten an der Spitze der Partei sehen. Die anderen Kandidaten Andy Burnham, Yvette Cooper und Liz Kendall kamen dagegen nur auf 21, 18 und acht Prozent. Einige Labour-Politiker befürchten, dass sich Auswärtige in die Partei schmuggeln, um die Wahl zugunsten Corbyns zu beeinflussen. Es wurden daher sogar schon Forderungen nach einer Annullierung der Urwahl laut.

Insgesamt registrierten sich nach Angaben der Partei 610.000 Menschen, um über den Nachfolger von Ed Miliband zu entscheiden, der nach der Niederlage seiner Partei bei der Parlamentswahl am 7. Mai zurückgetreten war. Zu der Urwahl, die am Freitag beginnt und am 12. September mit der Bekanntgabe des Siegers endet, sind 299.000 Parteimitglieder eingeschrieben, darunter 80.000 neue Mitglieder. Hinzu kommen 189.000 Mitglieder assoziierter Organisationen wie der Gewerkschaften, sowie 121.000 Sympathisanten, die drei Pfund für die Teilnahme gezahlt haben.

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