Die „Wiederverwertung“ von Militärunterkünften als Unterkunft für Asylbewerber ist eine Regierungsentscheidung, meldete die belgische l’Avenir am Donnerstag. Etwa 2.000 Flüchtlinge soll hier untergebracht werden. In Bastogne sind es 500 Personen.
In Belgien hatte das für die Flüchtlingspolitik verantwortliche ministerielle Komitee am Mittwoch entschieden, zusätzlichen Platz für die Aufnahme von 2.000 Flüchtlingen zu schaffen. In den Kasernen des Königreichs sei noch genügend Platz, so das Komitee. Die Ex-Kasernen von Bierset, Weelde, Houthalen-Helchteren und Bastogne sind betroffen. Asylbewerber sollen auch in Räumlichkeiten der Rettungsdienste in Gembloux einquartiert werden.
Bei den betroffenen Gemeinden ist man alles andere als erfreut über diese Entscheidung. Der Bürgermeister von Bastogne, Philippe Collard, sagte l’Avenir, er sei „wütend und enttäuscht“. Bemängelt wird unter anderem die mangelnde Kommunikation zwischen Staat und betroffenen Gemeinden.
Planänderung
Die Ardennenstadt muss nun ihre Pläne, was die Nutzung der Militärbrachen anbelangt auf Eis legen. Die Gemeinde hatte im ehemaligen Militärkomplex unter anderem die Schaffung von Wohnraum für junge Haushalte geplant. In Bastogne sollen dort aber nun 500 Flüchtlinge untergebracht werden.
Der Bürgermeister fordert ein Umdenken in der Einwanderungspolitik. Man müsse zuerst die Misere im eigenen Land bekämpfen ehe man sich um das Leid der Menschen aus anderen Ländern kümmert. Im Augenblick sind die meisten der Asylanten in Hotels untergebracht.
tageblatt.lu
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