Bohley galt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Friedlichen Revolution in DDR.
Sie wurde zu einer der Symbolfiguren der ostdeutschen Freiheitsbewegung
Sie gehörte sie zu den Gründern der Bürgerbewegung Neues Forum. In den Wendemonaten 1989 gehört sie zu den Antriebskräften der friedlichen Revolution in der DDR – jedenfalls soweit die Umwälzungen der Losung „Wir sind das Volk“ folgen.
Als Bärbel Bohley im September 1989 zusammen mit anderen in dem Aufruf „Die Zeit ist reif“ einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel in der DDR fordert, unterschreiben innerhalb weniger Wochen mehr als 250.000 Menschen dieses Gründungsdokument der Bürgerbewegung „Neues Forum“.
Am 8. November bestätigt das DDR-Innenministerium dessen Anmeldung des „Neuen Forum“ als Vereinigung; Bohley gilt „auch in der internationalen Presse als die Verkörperung des politischen Aufbruchs“, wie es das „Munzinger Archiv“ formuliert.
Als dann am 9. November in Berlin die Mauer fällt, geht die Bürgerrechtlerin nach eigenem Bekunden abends mit dem Wissen ins Bett, „dass in diesem Moment die DDR erledigt ist“. Die DDR-Regierung habe „den Verstand verloren“, kritisiert sie nach der Öffnung der Mauer.
Das Leben Bärbel Bohleys
Bärbel Bohley wird am 24. Mai 1945 in Berlin geboren
1969 beginnt sie in Berlin ein Studium an der Staatlichen Kunsthochschule, das sie 1974 als Diplom-Malerin abschließt; danach lässt sie sich als freischaffende Künstlerin in Ost-Berlin nieder
1982 ist die Pazifistin Mitbegründerin der unabhängigen Gruppe „Frauen für den Frieden“
1983 kommt Bohley unter dem Vorwurf „landesverräterischer Nachrichtenübermittlung“ in sechswöchige Untersuchungshaft
1985 Mitbegründerin der „Initiative Frieden und Menschenrechte“
1988 Erneute Verhaftung und Abschiebung über die Bundesrepublik nach England; nach sechs Monaten Rückkehr in die DDR
1989 ist die Mitverfasserin des Gründungsaufrufes „Die Zeit ist reif“ der Bürgerbewegung „Neues Forum“, den binnen kurzer Zeit mehr als 250.000 Menschen unterschreiben
1990 Beteiligung an der Besetzung der Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße unter dem Motto „Die Akten gehören uns!“
1994 Spitzenkandidatur für das „Neue Forum“ bei der Europawahl
1996 Mitbegründung des Bürgerbüro Vereins zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur
Von 1996 an lebt und arbeitet sie vorwiegend im ehemaligen Jugoslawien, wo sie sich bei Hilfsprojekten und Wiederaufbauprogrammen engagiert
2008 Rückkehr nach Deutschland, Bohley zieht nach Berlin und wohnt im Stadtteil Prenzlauer Berg
2010 erliegt Bohley im Alter von 65 Jahren in Gehren (Mecklenburg-Vorpommern) einem Krebsleiden
(dapd)
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