Festnetzanbieter in Europa sollen künftig mehr Freiheit zum Beispiel bei der Tarifgestaltung bekommen. Das hat die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel beschlossen. Die EU-Staaten hatten dem Vorhaben im Vorfeld zugestimmt.
Da viele Kunden heute auf Mobiltelefone oder Internet-Telefondienste wie etwa Skype auswichen, hätten Festnetz-Anbieter inzwischen gesunde Konkurrenz bekommen, erklärte die EU-Kommission. Immer mehr Kunden verzichteten hingegen auf einen Festnetz-Telefonanschluss.
Preise werden nicht steigen
Steigende Preise seien aber nicht zu befürchten. „Neue Trends bedeuten neue Arten von Wettbewerb“, sagte die EU-Kommissarin für Telekommunikation, Neelie Kroes.
Auch für den Gebrauch der Netze etablierter Telefongesellschaften durch neue Anbieter soll der Staat weniger Auflagen machen. Die nationalen Aufsichtsbehörden haben nun bis zu drei Jahre Zeit, die Märkte zu liberalisieren.
Handys sind schwer im Kommen
Beinahe jeder dritte Haushalt in der Europäischen Union (31 Prozent) hat inzwischen ein Mobiltelefon aber keinen Festnetzanschluss. Auch in Luxemburg wird inzwischen mehr mit dem Handy telefoniert, als mit dem Festanschluss. 2013 zählte der Statec 343 231 Festanschlüsse im Großherzogtum. Laut einer rezenten Eurobarometer-Umfrage, an der 503 Luxemburg teilnahmen, besitzen noch 85 Prozent der Luxemburger Haushalte einen Festnetzanschluss. Daran dürfte sich in nächster Zeit auch nicht viel ändern. Der Rückgang in Luxemburg des Anteils der Haushalte mit einem Festnetzanschluss beträgt zwischen 2009 und 2011 nur ein Prozent.
Die Zahl der Mobiltelefon-Abos liegt laut Statec bei 427.240. Nur noch sieben Prozent der Haushalte haben der Eurobarometer-Studie zufolge einen Festnetztelefon aber kein Mobiltelefon. 81 Prozent der Haushalte besitzes beides. 70 Prozent der Haushalte schließlich besitzen mindestens einen Mobilfunktarif mit Internetzugang.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können