Al-Kaida: Direkte Verhandlungen mit Frankreich

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Ein Ableger der Al-Kaida in Nordafrika hat Frankreich zu direkten Verhandlungen mit Osama bin Laden über das Schicksal von fünf verschleppten Franzosen aufgefordert.

In einer Tonbandaufnahme, die vom arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira am Donnerstagabend veröffentlicht wurde, verlangte der mutmaßliche Chef der Gruppe außerdem den Abzug aller französischen Soldaten aus Afghanistan.

Frankreich könne es nicht hinnehmen, sich seine Politik von jemandem im Ausland vorgeben zu lassen, teilte die erst kürzlich ernannte Außenministerin Michèle Alliot-Marie mit. „Frankreich tut alles in seiner Macht stehende dafür, dass alle Geiseln, wo immer sie sind, gesund und unversehrt freikommen.“ Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, man bemühe sich, die Echtheit der Aufzeichnung zu prüfen. Neue Informationen über die Geiseln wurden nicht bekannt gegeben, doch die Regierung glaube, dass sie noch immer am Leben seien, sagte er.

„Alle Verhandlungen müssen mit Osama bin Laden und zu seinen Bedingungen geführt werden“, erklärte die Stimme, die Abu Mossab Abdeluadud gehören soll. Er ist auch unter dem Namen Abdelmalek Drukdel bekannt. In der Botschaft wurden keine Einzelheiten dazu genannt, wie die Behörden mit Bin Laden Kontakt aufnehmen können. Die französische Regierung hat erklärt, sie sei bereit, mit dem nordafrikanischen Ableger der Al-Kaida zu sprechen, um eine Freilassung der Entführten zu erreichen.

Die fünf Franzosen wurden Mitte September gemeinsam mit einem Togolesen und einem Mann aus Madagaskar im Norden des Nigers verschleppt. Sie arbeiteten für den französischen Atomkonzern Areva. Anfang des Monats wurde eine an Frankreich gerichtete Audio-Botschaft bin Ladens bekannt, in der er Frankreich für seine Beteiligung am Afghanistankrieg und das erlassene Verschleierungsverbot kritisierte.

dapd