Afghanistan: Tote und Verletzte bei Selbstmordanschlag in Kabul Wochenzusammenfassung

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In Afghanistan sind zwei Tage vor einer internationalen Konferenz in der Hauptstadt Kabul bei einem Selbstmordanschlag mindestens drei Menschen getötet worden.

Mehrere weitere wurden bei dem Attentat am Sonntag laut Behördenangaben verletzt. Unterdessen gelang elf Häftlingen aus einem Gefängnis im Westen von Afghanistan die Flucht, nachdem sie eingeschmuggelten Sprengstoff gezündet hatten.
Trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen vor der für Dienstag geplanten Afghanistan-Konferenz, zu der neben Vertretern der NATO und der Vereinten Nationen Spitzendiplomaten aus mindestens 60 Staaten erwartet werden, konnte sich ein Selbstmordattentäter auf einem belebten Wochenendmarkt im Osten der Stadt in die Luft sprengen. Innenministeriumssprecher Semeri Baschari sagte, der Attentäter sei auf einem Fahrrad unterwegs gewesen, als er den Sprengstoff gezündet habe. Einem Augenzeugen zufolge war das Ziel des Anschlags ein vorbeifahrender NATO-Konvoi.
Die Taliban befreiten am Sonntag nach offiziellen Angaben mindestens elf Häftlinge aus einem Gefängnis in der Provinz Farah. Während Aufständische die Behörden am frühen Sonntagmorgen mit Angriffen auf vier Kontrollpunkte der Polizei am Rand der gleichnamigen Provinzhauptstadt ablenkten, zündeten die Häftlinge den eingeschmuggelten Sprengsatz gegen 02.00 Uhr morgens. Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem nach Angaben des stellvertretenden Gouverneurs der Provinz, Jonus Rassuli, ein Häftling getötet wurde. Drei weitere wurden verletzt. Ein Aufseher starb später an seinen Schussverletzungen.
„Den Gefangenen ist es irgendwie gelungen, Sprengstoff in das Gefängnis zu bringen“, sagte Rassuli. „Es war eine schwere Explosion. Alles wurde aus dem Inneren des Gefängnisses heraus geplant.“ In den Zellen, die für 86 Häftlinge ausgelegt seien, seien 347 Menschen untergebracht. Taliban-Sprecher Kari Jussef Amadi erklärte, „alle unsere Mudschahedin“ seien befreit worden. Seinen Angaben zufolge wurden 15 Aufseher getötet.

Fünf NATO-Soldaten bei Anschlägen in Afghanistan getötet

Wie die NATO mitteilte, wurden am Samstag ein Amerikaner und ein Brite bei Bombenexplosionen im Osten beziehungsweise Süden des Landes getötet. Bei einem weiteren Anschlag in Südafghanistan kam ein dritter Soldat ums Leben, dessen Nationalität zunächst nicht bekanntgegeben wurde. Bereits am Freitag fielen nach NATO-Angaben zwei Soldaten aus den USA und Großbritannien einem Anschlag zum Opfer. Außerdem kam am Freitag ein Mitglied der britischen Luftwaffe bei einem Autounfall in der Provinz Helmand ums Leben. Im Juli wurden bislang 54 ISAF-Soldaten getötet.

Zwei Tonnen Heroin in Helmand beschlagnahmt

In Helmand beschlagnahmten afghanische und ausländische Soldaten nach NATO-Angaben eine große Menge Drogen. Am Freitag wurden knapp zwei Tonnen Heroin und 800 Kilogramm Opium gefunden. Außerdem entdeckten die Truppen 90 Kilogramm Ammoniumnitrat, das für den Bau von 25 Sprengsätzen gereicht hätte. Nach Geheimdiensthinweisen gelang internationalen und afghanischen Truppen Freitagnacht die Festnahme eines Bombenexperten der Taliban in Kabul. Bei der Razzia wurden dem afghanischen Verteidigungsministerium zufolge mehrere „Feinde des Volkes“ getötet und 26 mutmaßliche Aufständische verhaftet.

APN