(Aktualisiert: 16.11 Uhr)
Marc Trévidic ermittelt in der Affäre um den Terroranschlag 2002 in Karachi, bei dem vierzehn Personen darunter elf Mitarbeiter der Direction des constructions navales“ ums Leben gekommen waren. Der Anschlag wird im Zusammenhang mit französischen Schmiergeldern an Pakistan in Verbindung gebracht worden. Es ging dabei um den Verkauf französischer U-Boote an Pakistan. Der Vertrag war 1994 geschlossen worden.
Ein Teil der Schmiergelder soll über die in Luxemburg beheimatete Gesellschaft Heine zurück nach Paris geflossen sein. Diese illegalen „Retrokommissionen“ sollen zur Finanzierung der Präsidenten-Wahlkampagne des damaligen Premierminister Edouard Balladur 1995 gedient haben. Die Gründung der Luxemburger Firma, welche die Retrokommissionen ermöglichte, soll vom vormaligen Finanzminister Nicolas Sarkozy gefördert worden sein. Sarkozy war 1995 Wahlkampfmanager von Balladur. Dieser trat gegen Jacques Chirac.
Die Zahlung von Schmiergeldern war 2002 eingestellt worden, was als eine mögliche Ursache für den Terroranschlag gewertet wird. Als Drahtzieher des Anschlags war zuerst Al-Quaida verdächtigt worden. Jetzt geht man jedoch von einem Auftrag pakistanischer Militärs aus.
Was wusste Sarkozy?
Rechtsanwalt Olivier Morice deutete an, dass Nicolas Sarkozy sehr gut wusste habe, warum die Schmiergeldzahlungen eingestellt worden seien. Morice vertritt die Interessen der Familien, die einen Angehörigen beim Terroranschlag verloren haben.
Marc Trévidic will eigenen Aussagen zufolge im September das Einsetzen eines auf auf Finanzdelikte spezialisierten Untersuchungsrichter fordern, um die Korruptionspiste zu verfolgen.
Aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der französischen Behörden hatte in Luxemburg eine Hausdurchsuchung bei Heine stattgefunden. In ihrem Bericht für die Luxemburger Ermittler hatte die Luxemburger Polizei eine mögliche Nutzung der Schmiergelder für Wahlkampfzwecke in Paris angedeutet.
tageblatt.lu
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