Zur Kriminalpolizei wurden ein achtjähriger Junge und sein Vater in Paris zitiert. Sie sollten erklären, warum der Achtjährige den Terrorismus gelobt hatte.
Am Tag nach dem Attentat auf die satirische Zeitung Charlie Hebdo hatte in ganz Frankreich eine Schweigeminute stattgefunden. Der achtjährige Junge, der in die zweite Klasse einer Grundschule geht, hatte dabei gesagt, dass die Terroristen richtig gehandelt hätten.
Verständnis für Terrorakt
Der Direktor der Schule empfand die Aussagen des Kleinen so schwerwiegend, dass er die Polizei verständigte. Die vernahm nun den Jungen in Gegenwart des Vaters. Der Junge, so der Anwalt der Familie, habe dabei auf die Frage der Polizisten eindeutig geantwortet, dass er gar nicht wisse, was Terrorismus sei.
Es ist offen, ob es zu einem Verfahren gegen den Vater kommt, der für den Jungen verantwortlich ist. Der Anwalt erhebt Vorwürfe gegen die Schule. Die Lehrer hätten mit dem Jungen pädagogisch arbeiten müssen, anstatt die Justiz einzuschalten.
In Frankreich sind nach dem Attentat auf Charlie Hebdo zahlreiche harte Urteile mit Haftstrafen gegen Menschen ausgesprochen, die Verständnis für die Terroristen gezeigt hatten. Der Straftatbestand: Verherrlichung des Terrorismus.
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