25 Nobelpreisträger klagen an

25 Nobelpreisträger klagen an
(AFP/Alain Jocard)

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25 Träger des Wirtschaftsnobelpreises haben die "antieuropäischen" und "protektionistischen" Wahlprogramme von einigen französischen Präsidentschaftskandidaten angeklagt.

Unter den Kritisierten befindet sich auch Marine Le Pen, die Kandidatin des FN. „Einige unter uns wurden von Kandidaten zitiert, die damit politische Programme zu Europa unterlegen wollten“, so die Preisträger in der französischen Zeitung Le Monde. Auch wenn unter den Wirtschaftswissenschaftlern nicht immer Einigkeit zu der Währungsunion herrschen würde, seien sich alle 25 einig, dass die „wirtschaftliche Denkweise“ nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden dürfe.

Alle 25 Nobelpreisträger sind der Meinung, dass die europäische Zusammenarbeit für den Erhalt des wirtschaftlichen Fortschrittes unabdingbar sei. Unter den 25 Unterzeichner befindet sich auch Joseph Stiglitz, der den Nobelpreis im Jahr 2011 erhielt. Regelmäßig wurde er von Le Pen zitiert. „Die antieuropäischen Wahlprogramme destabilisieren Frankreich und stellen die europäische Zusammenarbeit in Frage. Doch es ist gerade diese, der Frankreich die wirtschaftliche und politische Stabilität der vergangenen Jahre zu verdanken hat“, schreiben die 25 Wissenschaftler.

„Isolationistische und protektionistische Programme sowie Währungsabwertungen gehen immer zulasten von anderen Staaten. Es ist gefährlich zu versuchen, durch diese Wachstum zu generieren“, so das Papier. Solche Politiken seien nicht nur schädlich für Europa, sondern würden letztendlich auch Frankreich treffen.

Die Nobelpreisträger äußerten sich auch zur Immigration. „Wenn die Migranten in die Arbeitsmärkte integriert sind, stellen sie eine Chance für das Gastland dar“, so das Papier. Gerade zu einer Zeit, wo Europa vor nie dagewesenen Herausforderungen stehe, brauche es mehr Solidarität und nicht weniger. „Die Probleme sind zu wichtig, um sie Politikern zu überlassen, die die Gesellschaft spalten“, schrieben die 25 Nobelpreisträger.