2017 hat begonnen

2017 hat begonnen
(Mick Tsikas)

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Riesenfeuerwerk im Hafen von Sydney, Lichter-Stern über dem Himmel von Auckland: Der weltweite Silvesterreigen zum Rutsch ins Jahr 2017 hat begonnen.

Der Jahreswechsel ist in vollem Gange: Im pazifischen Raum haben bereits Millionen Menschen in das neue Jahr hineingefeiert. Um 14.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit erlebten allein im Hafen von Sydney mehr als eine Million Feiernde ein gigantisches Feuerwerk. Über dem berühmten Opernhaus in der australischen Metropole flogen bei sommerlichen Temperaturen minutenlang Raketen in den Nachthimmel. Die Organisatoren hatten das bislang größte Spektakel mit mehr als 100.000 Feuerwerkskörpern versprochen. Die Stadt ließ sich das umgerechnet rund 4,8 Millionen Euro kosten.

Schon Stunden vor dem Jahreswechsel hatten sich Hunderttausende Menschen am Hafen versammelt. Drei Stunden vor Mitternacht (Ortszeit) gab es bereits ein Familien-Feuerwerk: Zu Ehren des 2016 gestorbenen US-Popstars Prince regnete es zu den Klängen seines Songs „Purple Rain“ lila Raketen. Erstmals wurde das Gelände mit querstehenden Bussen auf den umliegenden Straßen abgesichert, um Anschläge mit Fahrzeugen wie den auf den Weihnachtsmarkt in Berlin zu verhindern.

Als Allererste hatten die Menschen auf Samoa und anderen pazifischen Inseln das neue Jahr begrüßt. Punkt 11.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) begann dort 2017. Die Bewohner des Inselstaates Samoa, 16.000 Kilometer von Deutschland entfernt, feiern erst seit 2012 so früh Neujahr. Die Regierung hatte einen Wechsel über die Datumsgrenze beschlossen; davor gehörten die Samoaner immer zu den letzten Silvester-Feiernden der Erde.

Genau zwölf Stunden vor der deutschen Mitternacht startete dann Neuseeland ins Jahr 2017. In der größten Stadt Auckland wurde ein Feuerwerk vom mehr als 300 Meter hohen Sky Tower abgeschossen, das sich wie ein bunt glitzernder Stern von der Spitze aus in den Himmel ausbreitete.

Keine Feiern in China

Die nächsten größeren Feiern standen um 16.00 Uhr MEZ in Tokio und anderen japanischen Städten an. Eine Stunde später sollte die chinesische Hauptstadt Peking und mit ihr das gesamte Riesenreich ins Jahr 2017 starten. Das mit mehr als 1,3 Milliarden Bewohnern bevölkerungsreichste Land der Erde hat nur eine einzige Zeitzone.

Allerdings wird es in den großen Städten des Landes in diesem Jahr keine offiziellen Feiern zu Silvester geben. Die Polizei riet dazu, Menschenmengen zu meiden. Bei einer Massenpanik an der Uferpromenade von Shanghai waren kurz vor Mitternacht am Silvesterabend vor zwei Jahren 36 Menschen ums Leben gekommen.

Der 1. Januar ist zwar auch in der Volksrepublik ein Feiertag, nach dem traditionellen Mondkalender der Chinesen beginnt das neue Jahr aber erst gut einen Monat später. Diesmal wird das Jahr des Affen am 28. Januar durch das Jahr des Hahns abgelöst – und dann wird tagelang mit Feuerwerk gefeiert.

In Thailand sind in diesem Jahr Feuerwerke zur Begrüßung des neuen Jahres verboten worden, nachdem die Regierung wegen des Tods von König Bhumibol Adulyadej im Oktober eine einjährige Trauerzeit ausgerufen hatte. Allerdings wird erwartet, dass Hunderttausende Menschen zusammen ein Neujahrslied anstimmen werden, das Bhumibol selbst komponiert hatte, gefolgt von der königlichen Hymne.

In Madrid wurde Silvester bereits am Freitagabend gefeiert – zumindest von mehreren Tausend Spaniern und Touristen an der Puerta del Sol. Sie feierten ausgelassen als die Turmuhr am Gebäude der Regionalregierung um Mitternacht zwölf Mal schlug – eine Glockentest für das echte Silvestergeläut.

Starke Sicherheitsmaßnahmen

In vielen deutschen Großstädten wurden die Silvesterfeiern von starken Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Nach den massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in der vergangenen Silvesternacht beispielsweise in Köln und dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin haben die Sicherheitsbehörden ein besonders wachsames Auge auf die Silvesterfeiern.

In Köln sollen allein in der Innenstadt rund 1.500 Polizeibeamte im Einsatz sein, die Polizei will bei Störungen konsequent einschreiten, rund um den Dom gibt es eine «böllerfreie Zone».

Deutschlands größte Silvesterfeier vor dem Brandenburger Tor in der Hauptstadt wurde zusätzlich mit Betonklötzen oder anderen Sperren gegen mögliche Angriffe mit Fahrzeugen gesichert. Zehn Stunden vor dem Jahreswechsel begann der Einlass auf die Partymeile mit scharfen Kontrollen. Die ersten Gäste strömten bei Sonnenschein und trockenem Winterwetter bereits auf das Gelände; das Hauptprogramm mit zahlreichen Musik-Acts sollte erst um 20.15 Uhr starten.

Auch in Italien ist man wenige Tage nach der Erschießung des mutmaßlichen Attentäters von Berlin auf der Hut. In Rom und anderen großen Städten des Landes finden die Feierlichkeiten an Silvester unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. In zahlreichen Städten unter anderem in Turin, Bologna und Venedig gilt Medienberichten zufolge ein Böllerverbot. Am Freitag vor einer Woche hatten zwei Polizisten nahe Mailand den mutmaßlichen Terroristen Anis Amri erschossen.