100 Millionen Menschen bei Hindu-Fest

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Millionen Pilger haben am Sonntag zum Höhepunkt des Hindu-Festes Maha Kumbh Mela im Ganges in Nordindien gebadet.

„Bis zum Mittag hatten bereits 20 Millionen Menschen ein Bad genommen“, sagte Sprecher Ashok Sharma in Allahabad. Er erwartet, dass die Zahl am Nachmittag auf 30 Millionen steigt. Am Mittag jedoch wurde gemeldet, dass etwa 100 Millionen Personen sich am Pilgerort eingefunden hatten.

Der Neumondtag ist für Hindus besonders glückverheißend und deswegen der wichtigste Badetag des 55-tägigen Festes. Die Gläubigen wollen sich von Sünden reinigen und aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten befreien. Die Maha Kumbh findet nur alle zwölf Jahre am Zusammenfluss von Ganges, Yamuna und dem nur in der Mythologie existierenden Strom Saraswati statt.

Pilger werden überwacht

Die Organisatoren schätzen die Zahl der Besucher entlang der kilometerlangen Ufer mit Hilfe von Satellitenbildern, Überwachungskameras und zwei Helikoptern. „Bislang war alles friedlich und ordentlich“, sagte Sharma. In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Massenpaniken mit Toten.

So auch am Sonntag. Zum Höhepunkt des Festivals am Sonntag, als mehr als 34 Millionen Menschen wieder nach Hause fahren wollten, kam es am Bahnhof zu einer Massenpanik. Mindestens zehn Menschen starben, mehr als ein Dutzend wurde verletzt. Trotz Sonderzügen ist die Infrastruktur der 1,1 Millionen-Stadt Allahabad nicht diesen Massen gewachsen, die das vielfache der Stadtbevölkerung erreicht.

Eine Stadt aus dem Nichts

Um die Massen einigermaßen versorgen zu können wurde aus dem Nichts für die Massen eine 19 Quadratkilometer große Zeltstadt gestampft. Händler verkaufen dort Töpfe und riesige Schöpfkellen, Säcke mit Reis und Heiligenbilder. In regelmäßigen Abständen stehen Krankenhäuser, Feuerwehren, Mobilfunkmasten, Wasserstationen. Ein Vergnügungspark lockt mit einem Riesenrad und einem künstlichen Berg voller Statuen von Hindu-Gottheiten.

25 000 Polizisten, 17 000 Paramilitärs und 10 000 Freiwillige sind im Einsatz, um die Menschenmassen durch das sandige Flussbett zu leiten. Gläubige dürfen nur wenige Minuten verweilen, ehe sie das Ufer wieder verlassen müssen. Viele überqueren den Fluss auch auf einer der 18 Pontonbrücken oder fahren mit einem Holzboot in die Flussmitte, wo sich die Flüsse vereinigen.