/ "Aufnehmen alleine reicht nicht"
Seit Jahrzehnten ist das Großherzogtum Zielort für zahlreiche Ausländer. Die meisten stammen aus EU-Staaten und haben der sozialen Kohäsion „keinen Schaden zugefügt“, so die ASTI. Der Ausländerorganisation zufolge ist die Aufnahme von Flüchtlingen allerdings weitaus komplexer. Laut der „Association de soutien aux travailleurs immigrés“ steht Luxemburg vor einer doppelten Herausforderung: der Aufnahme von Asylbewerbern (die der Ausländerorganisation zufolge bisher weitestgehend zufriedenstellend verlaufen sei) und der Integration von Flüchtlingen. Besonders der letzte Punkt bereitet der ASTI Sorgen.
„Die Aufnahme von Flüchtlingen bzw. die Befriedigung der Grundbedürfnisse reichen nicht aus. Die Integration muss folgen“, erklärt Serge Arno-Klumper. Laut dem Mitglied des Verwaltungsrates der ASTI ist die Integration von Flüchtlingen allerdings nicht mit der Integration der bisherigen Einwanderer zu vergleichen. Letztere würden oftmals aus demselben Kulturkreis wie die in Luxemburg ansässigen Personen stammen, wogegen die Flüchtlinge eher aus dem arabischen Raum kommen würden. Daher sei es besonders wichtig, dass die Flüchtlingskinder schnell eingeschult und die Erwachsenen zeitnah in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Regierung soll investieren
Um Letzteres zu gewährleisten, brauchen die Flüchtlinge unter anderem die Unterstützung des Integrationsamtes OLAI. Die Präsidentin der Ausländerorganisation, Laura Zuccoli, unterstreicht vor diesem Hintergrund, dass der Personalmangel beim Integrationsamt der ASTI durchaus bewusst sei. Daher fordert sie, dass die Regierung in diesem Bereich Investitionen tätigt, da jeder jetzt investierte Euro später nicht für Sozialhilfe ausgegeben werden müsse.
Die Präsidentin der ASTI verweist des Weiteren auf die Arbeit der Ausländerorganisation im Bereich der Integration von Flüchtlingen. Die ASTI evaluiert die Kompetenzen der Flüchtlinge und bietet von der „Oeuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“ finanzierte Sprachkurse und Workshops für die Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt an. Informationsbroschüren und sogenannte „Integrationscoaches“ werden ebenfalls von der ASTI angeboten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Dienstagsausgabe (11.10.2016) des Tageblatt.
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