Aufgezeichnetes Gespräch war „brisant“

Aufgezeichnetes Gespräch war „brisant“
(Tageblatt-Archiv)

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Am Freitag meldete RTL, dass in der Bommeleeër-Affäre ein Gespräch mit "brisantem" Inhalt zwischen Jean-Claude Juncker und dem Großherzog heimlich aufgezeichnet worden sei.

RTL Radio hatte im November 2005 von einem Zeugen berichtet, der in der Nacht vor dem Attentat auf dem Findel Prinz Jean gesehen haben soll. Danach habe es ein Gespräch zwischen Staatsminister und Staatschef gegeben – das heimlich im „Palais“ aufgezeichnet worden sei. Die Rede sei auf einer verschlüsselten Diskette gespeichert, die aber nachher niemand mehr lesen konnte. Der damalige Geheimdienstchef Marco Mille habe Wind davon bekommen und dem Premier davon berichten wollen. Da sich die beiden nicht verstehen und Mille die Sache aber wichtig erschien, habe er um ein zweites Gespräch mit dem Premier gebeten, das er mit seiner Armbanduhr aufzeichnete.

Laut RTL hätten Geheimdienstleute dies dem Premier verraten. Kurz vor den Wahlen 2009 berichtet der Premier der Geheimdienstkontrollkommission darüber. Im Dezember 2009 hat Marco Mille seinen Posten gekündigt. Im gleichen Monat habe der Premier darüber die Kontrollkommission informiert. Dabei sei ein Protokoll geschrieben worden, in dem stehe, das ursprüngliche Gespräch zwischen Großherzog und Premier sei „brisant“ gewesen, berichtet RTL. Das Protokoll sei aber nicht unterschrieben gewesen. Jetzt sollen die Abgeordneten, die damals dabei waren, das Protokoll unterzeichnen. RTL zufolge würde das dann an den Staatsanwalt weitergeleitet.

Das Ganze erscheint uns als gravierende Angelegenheit. Eine vollständige Transparenz seitens der Autoritäten wäre wünschenswert.