Auf der Suche nach einem Staatenlenker

Auf der Suche nach einem  Staatenlenker

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Nachfolge von Jean-Claude Juncker an der Spitze der Eurogruppe gestaltet sich schwierig. Der neue "Eurogruppen"-Leader soll aber ein Staatschef sein.

Die österreichische Ressortchefin Maria Fekter forderte am Samstag in Kopenhagen, der Juncker-Nachfolger müsse ein EU-Staatenlenker sein. „Der Eurogruppenchef soll aus den Reihen der Staatschefs kommen.“ Das wäre ein Vorteil, da er dann auf Augenhöhe mit den EU-Staats- und Regierungschefs sprechen könne.

Fekter wehrte sich gegen den Eindruck, sie sei damit gegen eine Kandidatur ihres deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble für den Chefposten der Euro-Finanzminister. „Ich bin nicht gegen Schäuble.“

Kein Interesse

Fekter ließ erkennen, dass sie keine Ambitionen auf den Posten hat. Juncker führt seit 2005 den exklusiven Ministerclub, sein Mandat läuft Ende Juni aus.

Der luxemburgische Premier- und Schatzminister hatte sich am Freitag verärgert über Fekter gezeigt, da sie den Kompromiss für eine erhöhte Brandmauer der Eurostaaten von 800 Milliarden Euro vor Ende der Sitzung öffentlich gemacht hatte. „Ich verstehe mich mit Juncker ausgezeichnet“, meinte die Wiener Ressortchefin.

Schäuble selbst wollte sich auf Fragen nach der Juncker-Nachfolge nicht äußern. Er wolle sich an Spekulationen der Medien nicht beteiligen. Er ist einer der Favoriten auf die Juncker-Nachfolge. Frankreich blockiert indes wegen der nahenden Präsidentenwahlen Neubesetzungen von hohen EU-Posten. Beim Personalpoker un die eueopäischen Spitzenposten geht es auch um die Neubesetzung des Direktoriums der EZB (Europäische Zentralbank). Ende Mai wird dort ein Posten frei. Der Luxemburger Notenbankchef Yves Mersch gilt aus aussichtsreichster Kandidat für den vakanten Stuhl.