Auch Japan wurde bespitzelt

Auch Japan wurde bespitzelt
(Patrick Semansky)

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Der US-Geheimdienst NSA hat laut Enthüllungen der Internet-Plattform Wikileaks auch in Japan hochrangige Politiker und Unternehmen ausspioniert.

Nun kommt raus, dass die NSA auch Japan bespitzelt haben soll. Neben Regierungsmitgliedern seien auch der Zentralbankchef und Firmen wie Mitsubishi abgehört worden, berichtete Wikileaks am Freitag. In den Dokumenten, die Wikileaks im Internet veröffentlichte, wird eine Abhörmaßnahme gegen Ministerpräsident Shinzo Abe nicht ausdrücklich erwähnt. Aber Handelsminister Yoichi Miyazawa und der Chef der Nationalbank Haruhiko Kuroda standen demnach auf der US-Zielliste.

Detaillierte Kenntnisse

Die Abhöraktionen reichen demnach bis zu Abes erster Amtszeit zurück, die 2006 begann. Den Unterlagen zufolge erlangten die USA durch ihre Überwachung detaillierte Kenntnisse über japanische Positionen in der Handels-, Atom- oder Klimapolitik. Laut Wikileaks waren vier Abhör-Berichte als geheim eingestuft, während einer an die Verbündeten Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland weitergegeben werden konnte. Es gab zunächst keine offizielle Reaktion in Tokio.

In der Serie von Enthüllungen über die Abhörpraktiken des US-Geheimdienstes hatte zuletzt die Ausforschung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für Empörung gesorgt. Laut Wikileaks stand auch ein Handy Steinmeiers auf der NSA-Ausspäh-Liste. Das Auswärtige Amt forderte von Washington Aufklärung. Zuvor hatte Wikileaks bereits zahlreiche Spähziele der NSA im Kanzleramt und in anderen Bundesministerien veröffentlicht.

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