Auch in Europa ein Problem

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Genitalverstümmelung an Frauen ist nach Angaben der EU-Kommission auch ein Problem in Europa. In einem veröffentlichten Bericht geht die Brüsseler Behörde von 500.000 betroffenen Frauen in der EU aus.

Sozialer Druck sorge dafür, dass Mädchen und Frauen auch weiterhin Opfer der blutigen Praxis würden. „Es scheint, dass Tausende in der EU lebende Mädchen von einer Genitalverstümmelung bedroht sein könnten“, heißt es in dem Bericht.

Bei der Beschneidung werden die äußeren Genitalien der Frau ohne medizinischen Grund abgeschnitten oder zumindest verletzt. Der Eingriff gilt oft als kultureller oder religiöser Brauch. Um gegen die Praxis vorzugehen, will die EU-Kommission unter anderem Geld aus europäischen Töpfen bereitstellen und Fortbildungen für Angehörige der Gesundheitsberufe entwickeln. Im laufenden Jahr hat die Behörde 2,3 Millionen Euro für Projekte gegen weibliche Genitalverstümmelung bereitgestellt. Sie fordert auch die EU-Staaten zum Handeln auf.

Betroffen sind laut EU-Kommission vor allem Migrantinnen, die während eines Besuchs in ihren Heimatländern beschnitten würden. Die Opfer sind der Weltgesundheitsorganisation zufolge hauptsächlich Mädchen und junge Frauen im Alter bis zu 15 Jahren. Die große Mehrheit lebe in afrikanischen Ländern. Laut Unicef sind weltweit mehr als 125 Millionen Frauen betroffen.