Attentäter von Toulouse beerdigt

Attentäter von Toulouse beerdigt
(AP)

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Der mutmaßliche Attentäter von Toulouse und Montauban ist am Donnerstagabend in Frankreich beigesetzt worden.

Der in Algerien geborene Vater des 23-jährigen Mohamed Merah wollte seinen Sohn in seinem Heimatland beerdigen lassen, doch die dortigen Behörden lehnten dies ab. Der Französische Muslimische Rat sagte, Merah sei im muslimischen Teil eines Friedhofs in dem Toulouser Viertel Cornebarrieu beigesetzt worden.

Mohamed Merah hatte an drei Tagen im März insgesamt sieben Menschen im Großraum Toulouse erschossen, darunter an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Bevor er am Donnerstag vergangener Woche bei der Stürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschaheddin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Streit um Bestattungsort

Der Bestattungsort Merahs hatte in den vergangenen Tagen für hitzige Debatten gesorgt. Nachdem die von Angehörigen gewünschte Überführung des Leichnams nach Algerien am Widerstand der dortigen Behörden gescheitert war, schien am Donnerstag zunächst auch die danach geplante Beerdigung in Mohamed Merahs Heimatstadt Toulouse zu platzen. Der dortige Bürgermeister Pierre Cohen bezeichnete es als „nicht angebracht“, Merah dort zu beerdigen, wo er seine Bluttaten verübt habe.

Präsident Nicolas Sarkozy forderte Cohen anschließend in einem TV-Interview indirekt auf, den Widerstand aufzugeben. Der Serienmörder sei Franzose gewesen, sagte der Staatschef. Auch muslimische Geistliche hatten den Toulouser Bürgermeister kritisiert und ein Ende der Debatte gefordert.