/ Attacke "trägt Handschrift" Syriens

(Reuters/Ammar Abdullah)
Der Sarin-Einsatz vom 4. April trage zweifellos „die Handschrift des Regimes“ in Damaskus, erklärte das französische Außenministerium am Mittwoch in Paris. Das hätten Laboruntersuchungen von Proben aus Syrien ergeben.
Sarin
Im Syrienkrieg gibt es immer wieder Berichte über den Einsatz von Chemiewaffen. Die Rede ist vor allem von Chlorgas, aber auch von Senfgas und im aktuellen Fall Sarin. Das Nervengas gehört neben Tabun, Soman und VX zu den giftigsten Kampfstoffen. Es wird durch Einatmen und über die Haut aufgenommen und kann in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.
Bei dem Giftgas handele es sich um das Nervengas Sarin, heißt es in einem Bericht, den Außenminister Jean-Marc Ayrault vorlegte. Die Zusammensetzung des verwendeten Gases ergebe „mit Sicherheit“, dass es für die syrische Regierung hergestellt worden sei.
Fünf Sarin-Attacken
Es gleiche einem Kampfstoff, den die syrische Regierung im April 2013 bei einem Angriff auf den Ort Sarakeb im Norden des Landes genutzt habe. „Syrien hat wiederholt seine Zusage verletzt, keine Waffen mehr einzusetzen, die von der internationalen Gemeinschaft geächtet werden“, betonte Ayrault.
Insgesamt seien fünf Sarin-Attacken in Syrien seit April 2013 „bewiesen“, heißt es in dem Bericht. Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hatte vor einer Woche erklärt, bei dem Angriff sei „unbestreitbar“ das Nervengas Sarin oder eine ähnliche Substanz eingesetzt worden. Die OPCW ließ Proben von zehn Opfern des Angriffs in vier Labors untersuchen.
„Hundert Prozent konstruiert“
In Frankreich wurden nun zusätzliche Analysen durchgeführt. Die Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad bestreitet, chemische Waffen eingesetzt zu haben. Nach russischer Darstellung soll das Nervengas aus Lagern der Rebellen stammen.
Bei dem Angriff von Chan Scheichun waren laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 87 Menschen getötet worden, unter ihnen 31 Kinder. Syriens Präsident Baschar al-Assad hatte die Vorwürfe, Chemiewaffen eingesetzt zu haben, kürzlich in einem AFP-Interview (Link) als zu „hundert Prozent konstruiert“ bezeichnet. Dem Westen warf er vor, die angebliche Attacke als „Vorwand“ genutzt zu haben.
Die USA hatten als Vergeltung für den Angriff einen syrischen Luftwaffenstützpunkt mit Marschflugkörpern beschossen. Es war der erste direkte Angriff des US-Militärs auf die syrischen Regierungstruppen. lob
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