Asylbewerber: Trend nach oben setzt sich fort

Asylbewerber: Trend nach oben setzt sich fort
(Tageblatt-Archiv/Isabella Finzi)

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Die "Direction de l'immigration" veröffentlichte am Dienstag die Zahlen für den Monat Mai über die Schutzsuchenden in Luxemburg. Der Trend nach oben setzt sich fort, 1.068 Asylanträge wurden bisher 2017 gestellt.

199 Anträge wurden im Mai gestellt, gegenüber 186 im Vormonat und jeweils deutlich über 200 in den drei ersten Monaten des Jahres. Damit liegt die bisherige Gesamtzahl 2017 der „Demandeurs de protection internationale“ bei nun 1.068. Das sind deutlich mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2016 (734) und auch 2015 (443). Ende 2015 waren die Zahlen ob der Flüchtlingskrise bekanntlich „explodiert“ (2.447 Anträge am Ende des Jahres), um dann 2016 wieder zurück zu gehen (2.035 Anträge am Ende des Jahres).

Die bisher 1.068 Anträge in den ersten fünf Monaten des Jahres stellen jedenfalls schon fast so viele Personen dar wie in den Jahren vor der Krise: 1.091 Anträge 2014, und 1.070 Anträge 2013.

185 Syrer, 127 Serben

Weitere Trends setzen sich ebenfalls fort: Die meisten Flüchtlinge kamen im Mai aus Syrien (25), klammert man die 49 Eritreer aus, die im Mai im Rahmen internationaler Abkommen aus Italien „relokalisiert“ wurden (Link).

Auch waren wieder viele Schutzsuchende aus Balkanländern dabei: 22 aus Serbien, 10 aus Albanien, 9 aus Kosovo. 127 Serben suchten 2017 bereits Zuflucht in Luxemburg; das ist nach Syrien (bisher 185) das zweitgrößte Kontingent.

Bei den im Mai getroffenen Entscheidungen über Anträge bleibt die Anzahl abgelehnter Gesuche via Schnellverfahren ebenfalls hoch: 43, nach den 49 von April. Von Januar bis März gab es hier eine Steigerung von 13 über 25 auf 38, sodass die Gesamtzahl 2017 nun bei 168 liegt. Abgelehnte Gesuche nach der „normalen“ Prozedur gab es bisher 148 (29 im Mai). Dem gegenüber stehen bisher 345 positiv beschiedene Anträge im Jahr 2017 (74 im Mai).

48,6% der Entscheidungen: Luxemburg nicht zuständig gemäß Dublin-Regeln

Von den bisher 1.584 in diesem Jahr gefällten Entscheidungen bestanden ganze 770 (48,6%) in der Feststellung, dass gemäß Dublin-Regeln Luxemburg nicht zuständig für den Asylantrag ist.

Rückführungen in Ursprungsländer gab es im Mai deren 37: 34 auf freiwilliger Basis, 3 waren sog. „retours forcés“. Letztere liegen für 2017 bisher insgesamt bei 41, freiwillige Rückführungen gab es 171 (Total: 212).