Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat anlässlich eines Arbeitsbesuchs am Dienstag in Belgrad die Problematik serbischer Flüchtlinge in Luxemburg erörtert. Die Zahl der Asylbewerber aus Serbien hat seit Anfang des Jahres stark zugenommen. Aussicht auf die Zuerkennung des Flüchtlingsstatuts gibt es keine, da Serbien als sicheres Land eingestuft wird.
Die serbischen Bürger können ohne Visa in den Schengen-Raum einreisen. Werden jedoch Missbräuche festgestellt, könnten verschiedene Länder die Visa-Pflicht wieder einführen, so die Befürchtungen auch auf Seiten der serbischen Behörden, sagte Außenminister Jean Asselborn am Dienstag Tageblatt.lu. Luxemburgs Chefdiplomat traf sich unter anderem mit der Präsidentin des serbischen Parlaments Slavica Dukic-Dejanovic.
Offene Aussprache über die Asylproblematik
Er sei überrascht über die Offenheit, mit der die Asylproblematik angegangen werde, so Asselborn. Am Mittwoch findet im serbischen Parlament ein Hearing mit 40 Nichtregierungsorganisationen zu diesem Thema statt. Angesprochen werden auch die Busunternehmen. Sie sind maßgeblich am Asyltourismus verantwortlich. Nach Westeuropa ziehe es vor allem Angehörige der ärmsten Bevölkerungsschichten, wurde Asselborn in Belgrad erklärt. Die Arbeitslosenrate im Land liegt bei 25 Prozent. 1,5 Millionen der 7,5 Millionen Einwohner zählenden Republik werden als arm bezeichnet. Von Unterdrückung als Grund für die Ausreise war nicht die Rede.
Jean Asselborn reiste auf Einladung seines serbischen Amtskollegen Vuk Jeremic nach Belgrad. Kommende Woche werden Immigrationsminister Nicolas Schmit und Familienministerin Marie-Josée Jacobs in Belgrad erwartet. Sie sollen über Hilfsprogramme für Angehörige der Roma-Minderheit diskutieren. Den Menschen soll geholfen werden, eine Existenz im eigenen Lande aufzubauen.
De Maart

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