Assad droht Feinden mit Ausrottung

Assad droht Feinden mit Ausrottung
(dpa)

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Nach dem Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Damaskus mit mehreren Dutzend Toten hat Syriens Präsident Baschar al-Assad seinen Feinden mit radikaler Vergeltung gedroht.

In einer Beileidsbekundung zum Tod eines bei der Explosion ums Leben gekommen regierungsnahen Geistlichen gelobte Assad am Freitag, das Land von allen „extremistischen Kräften“ zu säubern. „Dein Blut und das aller syrischer Märtyrer wird nicht vergebens geflossen sein“, sagte der Präsident. Der 84-jährige Imam Mohammed al-Buti soll am Samstag beerdigt werden. Die Behörden riefen einen Tag der Trauer aus für Buti, der seit Beginn des Volksaufstandes für Assad Partei ergriffen hatte.

Bei dem Attentat auf die Moschee im Zentrum der Hauptstadt waren auch zahlreiche Gottesdienstbesucher ums Leben gekommen. Die Staatsmedien berichteten von 42 Toten. Nach Auskunft einer oppositionsnahen Beobachtergruppe wurden bislang sogar 52 Tote in den Trümmern gefunden, am Ende könnten es mehr als 60 sein.

Schlimmes Verbrechen

Der Anschlag ereignete sich im selben Viertel von Damaskus, in dem bereits vor einem Monat durch eine Autobombe mehr als 60 Menschen starben. Die Attacken zeigen, dass der Bürgerkrieg auch im Herzen der Hauptstadt angekommen ist. Im Norden von Damaskus nahm Assads Artillerie am Freitag südwestlich gelegene Rebellen-Städte unter Beschuss.

Oppositionsführer Moas al-Chatib, der früher selbst ein Imam war, verurteilte die Tötung Butis als schlimmes Verbrechen. Er deutete ferner an, dass der sunnitische Geistliche womöglich von Assads Gefolgsleuten getötet worden sei. Diese könnten aus Angst gehandelt haben, dass sich Buti vom Machthaber abwende und damit den hauptsächlich von Sunniten getragenen Aufstand stütze, sagte Chatib.