„Ärzte ohne Grenzen“ lehnen EU-Hilfsgelder ab

„Ärzte ohne Grenzen“ lehnen EU-Hilfsgelder ab
(dpa/Andrea Scarfo')

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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen verzichtet aus Protest gegen den Flüchtlings-Deal mit der Türkei auf finanzielle Unterstützung der EU und ihrer Mitgliedstaaten.

Aus „Protest gegen die Abschottungspolitik der Europäischen Union“ will die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen keine Finanzmittel mehr bei der EU und ihren Mitgliedsstaaten beantragen.

„Wir sehen (…) jeden Tag, welches Leid die aktuelle EU-Politik verursacht“, begründete ein Sprecher am Freitag in Brüssel die Entscheidung. Ihre Auswirkungen seien für verletzliche Gruppen wie Schwangere, Kinder und unbegleitete Minderjährige verheerend.

Ein gefährlicher „Präzedenzfall“

Die internationale Hilfsorganisation verzichtet damit nach eigenen Angaben auf rund 50 Millionen Euro jährlich. Sie will stattdessen verstärkt auf private Spender setzen.

Die EU-Vereinbarung mit der Türkei gegen die Zuwanderung von Flüchtlingen über die Ägäis bezeichnete die Organisation als einen Versuch, Notleidende aus Europa fernzuhalten. Das sei ein gefährlicher „Präzedenzfall für die Politik anderer Staaten jenseits der EU“.

Als Folge säßen nun mehr als 8000 Schutzsuchende, darunter viele Familie und unbegleitete Minderjährige, auf den griechischen Inseln.