Arktis-Staaten helfen sich gegenseitig

Arktis-Staaten helfen sich gegenseitig

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Arktis wird durch den Klimawandel immer wichtiger. Es geht unter anderem um gemeinsamen Katastrophenschutz, aber auch um gigantische Bodenschätze.

Die Staaten rund um den Nordpol streiten um Territorien mit riesigen Bodenschätzen, wollen aber beim Katastrophen- und Umweltschutz gemeinsam handeln. Die dänische Außenministerin Lene Espersen kündigte am Donnerstag zur Eröffnung eines Außenministertreffens des Arktischen Rates unter anderem mit ihrer US-Kollegin Hillary Clinton und dem Moskauer Außenamtschef Sergej Lawrow die Unterzeichnung eines Abkommens über gemeinsame Rettungsaktionen in der Arktis bei Schiffs- und Flugzeugunglücken an.

Lawrow erklärte, dass bei dem eintägigen Treffen in Nuuk auf der Polarinsel Grönland auch die Ausbeutung der Öl- und Gasvorkommen in der Arktis behandelt würden. Wegen dieser noch unerschlossenen Bodenschätze streiten die insgesamt acht Staaten im Arktischen Rat über Territorialansprüche rund um den Nordpol.

Immer mehr Schiffsrouten

Die Bedeutung der Region hat im Gefolge der Klimaerwärmung auch deutlich zugenommen, weil früher vereiste Schiffsrouten im polaren Norden zunehmend genutzt werden können.

Espersen sagte der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, sie sei „sehr froh“ über das erste juristisch bindende Arktisabkommen über einen gemeinsamen Katastrophenschutz: „Der zunehmende Schiffsverkehr hier und die riesigen Abstände machen eine solche Zusammenarbeit zwingend notwendig.“

Arktischer Rat

Dem 1996 gegründeten Arktischen Rat gehören neben den USA, Kanada und Russland alle fünf nordeuropäischen Länder an – Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Beteiligt sind auch Vertreter von Ureinwohnern in arktischen Gebieten. Nach Angaben von Espersen sind sich die Mitgliedsländer über die Einrichtung eines dauerhaften Sekretariats einig.

Unklar sei aber noch dessen Platzierung entweder in Island oder Norwegen. Schwedens Außenminister Carl Bildt kündigte an, dass sein Land den Ratsvorsitz im Arktischen Rat auch für gemeinsames Handeln beim Klimaschutz nutzen wolle. Er übernahm in Nuuk die Funktion von seiner dänischen Kollegin Espersen.