Argentinischer Präsident in Bedrängnis

Argentinischer Präsident in Bedrängnis
(AFP/Juan Mabromata)

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Argentiniens Präsident Mauricio Macri will am Freitag vor einem Richter Unklarheiten zu seinen Finanzgeschäften ausräumen.

Der Staatschef des südamerikanischen Landes ist wie andere Spitzenpolitiker durch die Enthüllungen in den „Panama Papers“ in Bedrängnis geraten. Er wolle seine Finanzen transparent machen, sagte er am Donnerstag in einer Fernsehansprache an die argentinische Bevölkerung. Dennoch drohen ihm Ermittlungen.

Staatsanwalt Federico Delgado stellte am Donnerstag einen Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens, über das ein Richter entscheiden muss. Delgado erklärte, es müsse überprüft werden, ob Macri böswillig seine Rolle in zwei Briefkastenfirmen bei seiner Steuererklärung verschwiegen habe. Der erst seit Dezember amtierende Konservative hat zwar bestätigt, dass eine Unternehmensgruppe im Besitz seiner Familie die Firma Fleg Trading auf den Bahamas gegründet habe. Doch habe er selbst nie davon profitiert und kein Gehalt bezogen.

„Nichts zu verbergen“

„Ich möchte Ihnen heute noch einmal sagen, dass ich die Wahrheit gesagt habe und dass ich nichts zu verbergen habe“, erklärte Macri in der Rede. Er ist der Sohn des in Italien geborenen Unternehmers Francisco Macri, der zu den reichsten Personen Argentiniens zählt. Während er seine Rede im Präsidentenpalast hielt, forderten rund 500 Demonstranten vor dem Gebäude seinen Rücktritt.

Hunderte Journalisten weltweit hatten eine riesige Menge vertraulicher Daten aus einer Anwaltskanzlei in Panama über mehr als 200.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen zugespielt bekommen und ausgewertet. Unter den 14.000 beteiligten Personen sind Politiker aus diversen Ländern.

Politische Schwergewichte

Der in Deutschland geborene Mitgründer der Kanzlei, Jürgen Mossack, trat im Zuge der „Panama Papers“-Enthüllungen aus einem panamaischen Regierungsrat zurück. Das teilte das Außenministerium in Panama-Stadt am Donnerstag mit. Das Gremium berät Panamas Regierung in außenpolitischen Fragen. Mossack wurde für das Ehrenamt nicht bezahlt.

Der deutschstämmige Anwalt und sein Geschäftspartner Ramón Fonseca sind in Panama bis zu den Veröffentlichungen am vergangenen Sonntag politische Schwergewichte gewesen. Fonseca war bis Februar Mitglied im Kabinett von Präsident Juan Carlos Varela.