Eine Skulptur des Künstlers Anish Kapoor im Garten von Versailles ist mit antisemitischen Sprüchen beschmiert worden - bereits der zweite Angriff auf das umstrittene Kunstwerk seit Juni.
06.09.2015. Die berühmte Skulptur des Künstlers Anish Kapoor im Garten von Versailles ist erneut mit antisemitischen Sprüchen beschmiert worden. (dapd/Francois Guillot)
Der Künstler hat jüdische Vorfahren. Bereits im Juni beschädigten Unbekannte sein umstrittenes Werk. (dapd/Francois Guillot)
In der französischen Sonntagszeitung "JDD" sagte Kapoor, seine Skulpturen, wie hier "Sectional Body preparing for Monadic Singularity", sollten das geometrische Gleichgewicht des Barockgartens von André Le Nôtre stören. (dapd/Stephane de Sakutin)
(dapd/Stephane de Sakutin)
08.06.2015. Der britische Künstler mit indischen Wurzeln Anish Kapoor hat mit seinen Objekten im Schlosspark von Versailles mächtig Ärger. (dapd/Stephane de Sakutin)
"Dirty Corner" mitten im Park von Versailles. Besonders diese Skulptur, die Kapoor als "Die Vagina der Königin, die die Macht ergreift" bezeichnet, stößt Franzosen und Versailles-Liebhaber sauer auf. (dapd/Stephane de Sakutin)
Das Innenleben von der "Vagina der Königin". (dapd/Stephane de Sakutin)
Die Vereinigung CitizenGo ruft in einer Online-Petition dazu auf, die Skulpturen des Künstlers abzubauen: Sie entstellten mit ihrem "sexuellen Charakter" den Ort Versailles. (dapd/Stephane de Sakutin)
Anspielungen auf den über 300 Jahre alten Spiegelsaal von Versailles sind die Werke "C-Curve" und "Sky Mirror" (im Bild), in denen sich das Schloss und die Besucher verkehrt herum widerspiegeln. (dapd/Stephane de Sakutin)
"Sky Mirror" spiegelt beidseitig das Geschehen in Versailles. (dapd/Stephane de Sakutin)
Die Instalation "C-Curve". (dapd/Stephane de Sakutin)
"Shooting into the Corner" teht in der Ballsporthalle Jeu de Paume, einem symbolträchtigen Ort im Zusammenhang mit der Französischen Revolution. (dapd/Stephane de Sakutin)
Kulturministerin Fleur Pellerin verurteilte den Vandalismus am Sonntag als schändlich und beklagte eine „faschistische Sicht auf die Kultur“. Auch Frankreichs Präsident François Hollande zeigte sich auf Twitter solidarisch mit dem Künstler, dessen Werk durch „hasserfüllten und antisemitischen Aufschriften“ zerstört wurde.
Toute ma solidarité à Anish Kapoor dont l’œuvre a été dégradée et couverte d’inscriptions haineuses et antisémites au @CVersailles.
Die Installation namens „Dirty Corner“ besteht aus einem 70 Meter großen Trichter aus verrostetem Stahl und großen Steinen. Der indisch-britische Künstler Kapoor hatte sie als „Vagina der Königin“ (Link) Marie Antoinette beschrieben.
Sorge vor Antisemitismus
Kritiker bemängeln, sie passe nicht in das historische Ensemble von Versailles. Das Werk ist noch bis November zu sehen.
Kapoor hat jüdische Vorfahren. In Frankreich wächst die Sorge vor zunehmendem Antisemitismus, seit islamistischeTerroristen im Januar einen jüdischen Supermarkt überfielen.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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