/ Anschlag fordert drei Todesopfer

(Reuters)
Bei der schweren ExplosioninAnkara sind am Dienstag drei Menschen getötet worden. Das sagte der türkische Innenminister Idris Naim Sahin vor Journalisten. Die türkische Regierung ging am Dienstag von einem Anschlag aus. „Es liegen Informationen vor, dass die Detonation durch eine Bombe verursacht wurde“, sagte Vize-Regierungschef Bülent Arinç Fernsehberichten zufolge am Dienstag. Der Sprengsatz, durch den mehrere Menschen verletzt wurden, war demnach in einem Auto versteckt.
Die Detonation ereignete sich am späten Vormittag vor einem Verwaltungsgebäude im Bezirk Cankaya. In der Nähe befinden sich noch weitere öffentliche Gebäude, wie etwa das Kassationsgericht. Nach Angaben von Innenminister Besir Atalay wurden 15 Menschen verletzt. Der Fernsehsender NTV hatte zuvor von zwei Toten berichtet. Bilder des türkischen Fernsehens zeigten mehrere brennende Autos und zerborstene Fensterscheiben.
Widersprüchliche Meldungen
Der Gouverneur von Ankara, Alaadin Yüksel, wollte zunächst nicht von einem Anschlag sprechen. „Wir gehen jeder Spur nach“, sagte er vor Journalisten. Bezirksbürgermeister Bülent Tanik sagte, ein Angestellter seiner Verwaltung habe gesehen, wie jemand aus einem angrenzenden Haus eine brennende Gasflasche geworfen habe. Diese könnte die Ursache für die Explosion gewesen sein.
Die Detonation war noch in kilometerweiter Entfernung zu hören. Die Polizei sperrte die Gegend aus Sorge vor einer weiteren Explosion weiträumig ab. Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben in der Vergangenheit häufig Anschläge in türkischen Großstädten verübt. Die PKK, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, kämpft seit 1984 für eine Loslösung der kurdischen Gebiete von der Türkei.