Ein Flüchtling aus Nordkorea ist wegen der Planung eines Giftanschlags auf einen Landsmann in Südkorea zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag.
Der Mann war im September 2011 in einer U-Bahnstation in Seoul festgenommen worden und hatte unter anderem vergiftete Nadeln bei sich. Der Beschuldigte mit dem Nachnamen Ahn soll im Auftrag Pjöngjangs ein Attentat auf Park Sang Hak von der Organisation Kämpfer für ein Freies Nordkorea geplant haben. Südkoreas Geheimdienst hatte den geplanten Anschlag vereitelt.
Mit seiner Gruppe lässt Park, der ebenfalls aus Nordkorea geflüchtet war, regelmässig Ballons mit tausenden von Flugblättern über die befestigte Grenze in das kommunistische Nordkorea fliegen.
Verärgert über Geheimdienst
Ahn, der seit 1995 in Seoul lebt, sagte laut Yonhap, er habe die Tat aus Verärgerung über den Geheimdienst in Südkorea ausführen wollen. Er habe Informationen über das Regime in Pjöngjang angeboten und auch über die Attentatspläne berichtet.
Er sei 2010 während eines Besuchs in der Mongolei von einem nordkoreanischen Agenten angesprochen worden. Später habe er Anleitungen für ein Attentat auf Park erhalten. Südkoreas Geheimdienst habe ihn aber abgewiesen.
Weiterer Agent verurteilt
Anfang Januar 2011 hatte ein Gericht in Südkorea einen nordkoreanischen Agenten wegen des geplanten Attentats auf einen übergelaufenen Ex-Funktionär seines Landes zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Bei dem Funktionär handelte es sich um Hwang Jang Yop, einen früheren Sekretär der in Nordkorea herrschenden Arbeiterpartei. Hwang, der im Oktober 2010 im Alter von 87 Jahren in Seoul gestorben war, hatte sich 1997 nach Südkorea abgesetzt.
De Maart

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