Angriff von links

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(Astrid Riecken)

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Hillary Clinton bekommt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten Konkurrenz von links.

Der unabhängige US-Senator Bernie Sanders aus Vermont, der sich selbst als Sozialisten bezeichnet, warf am Mittwoch seinen Hut in den Ring. Zur ernsthaften Gefahr für Hillary Clinton wird der 73-Jährige zwar kaum werden, wohl aber kann er die Ex-Außenministerin zu einem schärferen wirtschaftspolitischen Profil drängen. Sanders sagte unter anderem der Zeitung „USA Today“, dass er die demokratische Präsidentschaftskandidatur anstrebt. Die Kampagne solle in den kommenden Wochen starten, meldete der Sender Vermont Public Radio aus dem nordöstlichen US-Staat. Seit 2006 ist Sanders dort Senator, 2012 wurde er wiedergewählt.

Laut einer Umfrage des unabhängigen Nachrichtenportals RealClearPolitics bevorzugen 62 Prozent der Demokraten die frühere First Lady als Kandidatin für die Nachfolge von Barack Obama, Clinton ist bisher auch einzige offizielle Kandidatin der Partei. Sanders erreichte in der Umfrage nur sechs Prozent. Er ist unabhängig, arbeitet im Senat aber gelegentlich mit den Demokraten zusammen. Sanders steht dem linken Flügel nahe, und will Clinton von dieser Seite unter Druck setzen.

Fragen an Clinton

Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen über Freihandelsabkommen unter anderem mit der EU fragte er Clinton kürzlich auf CNN: „Sind Sie auf der Seite der Arbeiter, die unter den desaströsen Handelsabkommen leiden würden, weil ihre Jobs noch China oder Mexiko abwandern? Oder sind sie auf der Seite der Unternehmen?“ Auch die Wall-Street-Kontakte der Ex-Ministerin sind für ihn verdächtig.

„Ich habe Zweifel, ob es Hillary Clinton oder irgendein Kandidat der Republikaner mit den Interessen der Finanzwirtschaft aufnehmen kann“, sagte er zu Fox News. Clinton müsse die Bevölkerung überzeugen, dass sie die größten Banken an der Wall Street „knacken“ werde. Die Vorwahlen der Demokraten beginnen Anfang kommenden Jahres. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Amtsinhaber Obama wird am 8. November 2016 gewählt.