ANA bleibt Hausherr

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(Tageblatt-Archiv)

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Auch bei einer Auslagerung der direkten Anflugkontrolle am Findel bleibt die Luxemburger "Administration de la navigation aérienne" Hausherr. Das sagt Nachhaltigkeitsminister François Bausch im Gespräch mit Tageblatt.lu.

Die Luftraumkontrolle in und über Luxemburg ist ein komplexes Thema und ohne gesamteuropäische Betrachtungen ist die Diskussion kaum zu führen. Wird sie aber, zumindest teilweise, und der zuständige Minister findet hierzu deutliche Worte: „Die ganze Diskussion um nationale Souveränität ist eine absurde Diskussion. Luxemburg ist so klein … und in der Luft verschwimmen die nationalstaatlichen Grenzen sowieso.“

Worum geht es? Luxemburg spielt mit dem Gedanken, die direkte Anflugkontrolle am Findel auszulagern.
Über 5.500 m ist eh bereits der belgische Dienstleister Belgocontrol zuständig, ab 8.150 m ist es dann eine Eurocontrol-Dienststelle, die ab Maastricht im Dreiländereck Niederlande-Belgien-Deutschland die Benelux-Länder und den Westen Deutschlands abdeckt. Das Ganze geschieht im Rahmen des Projekts eines einheitlichen europäischen Luftraums, genannt „Single European Sky“ (SES). Dieser ist aufgeteilt in neun sog. „funktionale Luftraum-Blöcke“ (FAB), innerhalb derer Luxemburg zum größten gehört, namens FABEC (Link).

Deutsche Flugsicherung (DFS) wäre „starker Partner“

In diesem Zusammenhang sei es so, erklärt der Nachhaltigkeitsminister, „dass Zusammenarbeiten und/oder Auslagerungen eh gefördert, respektive sogar erzwungen werden. Ich bin bestimmt kein Liberalisierungs-Fanatiker, aber wenn es irgendwo Sinn macht, dann wohl am Himmel. Die ganze Thematik ist so komplex, es geht um Umwege fliegen, die Effizienz, Umwelt-Aspekte und letztlich auch Wirtschaftlichkeit. Da über nationale Souveränität zu diskutieren, greift viel zu kurz.“

Über die Art einer etwaigen „Zusammenarbeit“ bleibt der Grünen-Minister formell: Ja, es sei eine Auslagerung, aber die Luxemburger ANA würde Hausherr bleiben: „Und wir kriegen zusätzlich noch viel Know-how, ein tolles Back-up bei einem starken Partner.“ Dieser wäre nach bisherigem Stand der Dinge die DFS, die Deutsche Flugsicherung.

Wieso, und andere Details zum Thema, lesen Sie im Tageblatt vom 13. Juni (Print und Epaper).