Amokschütze schießt wahllos auf Autos

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Ein Amokschütze hat im texanischen Houston das Feuer auf vorbeifahrende Autos eröffnet und dabei neun Menschen verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Nach Angaben von Polizeichefin Martha Montalvo handelte es sich bei dem Täter um einen Anwalt aus der Gegend, der mit seiner Kanzlei im Streit lag. In seinem Wagen fanden die Beamten später zahlreiche weitere Waffen. Nach Angaben Montalvos und von Augenzeugen schoss der Mann am frühen Montagmorgen gegen 06.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr MESZ) in der Nähe einer Wohnanlage und eines Einkaufszentrums wahllos auf vorbeifahrende Fahrzeuge. Eines seiner Opfer wurde lebensgefährlich, ein weiteres schwer verletzt, sagte die Polizeichefin.

Als die Polizei eintraf, feuerte der Mann den Angaben zufolge auch auf die Beamten, diese schossen zurück und töteten ihn. Anschließend untersuchten sie die Leiche des Schützen und seinen Wagen nach möglichem Sprengstoff. In dem Fahrzeug fanden sie demnach weitere Waffen. Die Ermittler wollen nun die Einträge des Mannes in den sozialen Netzwerken sowie seine Wohnung untersuchen, um Aufschluss über sein Motiv zu bekommen. Sie baten die Einwohner des angrenzenden Wohnblocks, sich während der Ermittlungen vom Tatort fernzuhalten.

30 bis 50 Schüsse abgefeuert

Ein mögliches Motiv könnte in den Beziehungen des Anwalts zu seiner Kanzlei liegen, sagte Houstons Bürgermeister Sylvester Turner dem örtlichen TV-Sender KTRK. Demnach hatte er sich mit der Kanzlei überworfen. Augenzeugen berichteten, die Schüsse seien aus der Nähe des Wohnblocks gekommen. „Die Schüsse kamen fast ununterbrochen, vier, fünf, sechs gleichzeitig“, berichtete der KTRK-Kameramann Jaime Zamora, der selbst einen Teil der Schießerei mitbekam. Er schätzte, dass der Mann zwischen 30 und 50 Schüsse abfeuerte.

Auf Bildern der Lokalsender waren mehrere Fahrzeuge mit Einschusslöchern und zersplitterten Scheiben zu sehen. Erst am Freitagabend hatte ein Amokschütze in einem Einkaufszentrum in Burlington im US-Staat Washington fünf Menschen getötet. Der mutmaßliche Täter wurde nach einer Großfahndung etwa 24 Stunden später gefasst. In den USA sterben jedes Jahr mehr als 30.000 Menschen durch Schusswaffen, doch alle Versuche, die laxen Waffengesetze im Land zu verschärfen, sind bisher gescheitert.

In Texas ist das sichtbare Tragen einer Schusswaffe in der Öffentlichkeit erlaubt. Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht der US-Bundespolizei FBI hat die Zahl der Gewalttaten insgesamt zugenommen. Für das vergangene Jahr listete sie insgesamt fast 1,2 Millionen Straftaten auf, bei denen Gewalt im Spiel war – das sind 3,9 Prozent mehr als im Jahr 2014. Vor allem die Zahl der vorsätzlichen Tötungen stieg demnach deutlich an, und in zwei von drei Fällen wurden dabei Schusswaffen eingesetzt.