Als Nation zusammenstehen

Als Nation zusammenstehen
(Isabella Finzi)

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In seiner Ansprache zum Luxemburger Nationalfeiertag rief Premierminister Xavier Bettel die Menschen im Lande dazu auf als Nation und als Gesellschaft zusammenzustehen.

Es sei ihm eine Ehre und eine Freude Premierminister in einem Land zu sein, das er liebe und auf das er stolz sei, so Bettel zu Beginn seiner Ansprache. Und stolz sein könnten alle Bürger des Landes. Auf den sozialen Frieden im Land, auf die gute wirtschaftliche Lage und auf die Rolle Luxemburgs in der europäischen und internationalen Politik.

Unsere Nachbarn und Partner würden schon mit gewissem Neid auf das Land blicken, von dem sie sich fragen würden, wie es es schaffe immer vorne dabei zu sein, etwa bei den Rankings, der Wirtschaft, bei den Sprachenkenntnissen oder in puncto Sicherheit.

Stolz sollte man auch auf die Anerkennung sein, die Luxemburger Sportler und Künstler im Ausland entgegengebracht werde oder auf die Erfolge von Luxemburger Top-Unternehmen im Ausland und die Anerkennung für die hiesigen Wissenschaftler und Forscher.

Neue Wege

In den letzten Jahren hätten Luxemburger bei der Tour de France und rezent auch beim Giro d’Italia mit dominiert, seien Luxemburger mit einem Oscar, dem Nobelpreis und einem Grammy ausgezeichnet worden. Das Land habe sich einen Namen als Nation gemacht, die sich etwas zutraut und neue Wege beschreitet, wie z.B. bei der digitalen Wirtschaft oder der wirtschaftlichen Nutzung des Weltraums.

Xavier Bettel erinnerte weiter daran, dass der größte Stahlkonzern der Welt seinen Sitz fest in Luxemburg etabliert habe, dass Luxemburg der fähigste Finanzplatz in der Eurozone stellt und stets eine treibende Kraft in der Europäischen Union gewesen ist.

Der aktuelle EU-Kommissionspräsident sei ein früherer Luxemburger Premierminister, bis vor kurzem sei die Präsidentin der Vollversammlung des Europarates eine Luxemburgerin gewesen und ein Luxemburger habe an der Spitze des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gestanden.
Als Bürger habe man genügend Gründe stolz auf Land, Leute und Geschichte zu sein,.

Düsterer Berg

Dennoch würde es nicht jedem hierzulande gut gehen. Zu viele Menschen würden keinen strahlenden Himmel vor sich sehen, wenn sie in die Zukunft schauen, sondern einen großen, düsteren Berg, von dem sie nicht wissen würden, wie sie ihn überwinden könnten.

Auch Armut, Elend, Invalidität, die Einsamkeit und die Perspektivlosigkeit seien Realitäten im Lande, mit denen die Regierung sich täglich auseinander setzen müsse. Die Suche nach Lösungen für diese Probleme sei wohl Aufgabe der Regierung aber auch der ganzen Gesellschaft. Luxemburg brauche mehr Solidarität, so der Aufruf Bettels. Ein gutes Sozialsystem reiche nicht aus.

In der heutigen, schnelllebigen Zeit, in der der Druck ständig zunehme und die Familie immer mehr zu kurz komme, müsse Platz sein für das Miteinander, das Zusammenleben und das Verständnis für den anderen. Das Gefühl des Zusammenstehens soll Nation und Gesellschaft über den Nationalfeiertag hinaus begleiten.

Zusammengehörigkeit

Dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit solle sich auch nicht alleine durch eine gemeinsame Sprache oder die gleiche Nationalität definieren, wünschte sich Bettel. Armut, Krankheit und Elend würden die Menschen ebenso zusammenbringen wie Reichtum, Gesundheit und Freude.

Den Nicht-Luxemburger Mitbürgern versicherte Bettel, dass sie Teil des Landes, seiner Vergangenheit und seiner Zukunft seien. Luxemburg habe stets die Vorteile einer offenen, mehrsprachigen und multikulturellen Gesellschaft anerkannt.