Als Breivik die Bombe zündete

Als Breivik die Bombe zündete
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Lange durften diese Bilder der Überwachungskameras nicht gezeigt werden, da sie im Prozess gegen Anders Behring Breivik als Beweismaterial dienten. Jetzt aber wurden sie freigegeben.

Die Wucht der Detonation, die am 22. Juli 2011 das Regierungsviertel in Oslo erschütterte, ist enorm. Kein Wunder, Massenmörder Andres Breivik liess 950 Kilogramm ANFO (Ammuniumnitrat und Dieselöl) in die Luft gehen. Er hatte sogar geplant, noch mehr Bomben zu bauen, damit etwa den Königspalast zu sprengen. Doch er verwarf den Plan, weil schon das Herstellen von nur einer Bombe „viel komplizierter war, als ich gedacht hatte“, wie er bei seinem Prozess im April sagte.

Das jetzt veröffentlichte Video zeigt zusammengeschnittenes Filmmaterial von verschiedenen Überwachungskameras: Breivik parkte seinen weissen Lieferwagen mit der Bombe direkt vor dem Regierungsgebäude in der Grubbegata mit mehreren Ministerien und dem Büro von Ministerpräsident Jens Stoltenberg. Er ist bereits als Polizist verkleidet, als er aussteigt, das Auto abschliesst und ruhig weggeht. Wenig später explodiert die Bombe. Acht Menschen sterben durch die Detonation.

Keine Chance

Breivik ist unterdessen auf dem Weg zur Insel Utøya, wo er im Ferienlager der Sozialdemokraten 69 Menschen erschiesst und schliesslich festgenommen wird. Das Video wurde während des Prozesses als Teil der Beweisaufnahme gegen Breivik gezeigt. Damals herrschte Totenstille im Saal. Alle Anwesenden wussten: Die Menschen, die gerade noch friedlich spazierend auf diesen Aufnahmen zu sehen waren, hatten keine Chance, diese wuchtige Detonation zu überleben.

Breivik wurde am 24. August zur norwegischen Höchststrafe von 21 Jahren Haft mit anschliessender Sicherheitsverwahrung verurteilt.