/ Alles unter Kontrolle, auch das Rollfeld
Die Fluglotsen auf Findel forderten es schon seit über 15 Jahren. Nun ist es endlich so weit. Der Flughafen in Luxemburg bekommt ein neues Bodenradar. Er soll sehr effizient arbeiten, heißt es und Flugbewegungen bis 3000 Fuß (ungefähr 915 Meter) über dem Boden registrieren. Eigentlich sei es kein Radar, betont der Direktor der Luftfahrtbehörde John Santurbano gegenüber Tageblatt.lu.
Ein neuer Radar für den Flughafen Findel wurde bestellt. (Tageblatt-Archiv)
Traditionell werden Radare als Überwachungsinstrument für den Luftraum genutzt. Dieses neuartige, hochmoderne System überwacht jedoch durch einen Mix an Technologien (darunter das Radar) auch die Flugzeugbewegungen am Boden, auf dem Rollfeld. Herkömmliche Prozeduren erlauben diese Überwachung am Boden nur per Sichtkontrolle durch die Fluglotsen im Tower, so Santurbano.
Das neue System sei besonders bei Nebel von Nutzen. Flugzeuge können mit dem neuen Gerät auch bei schlechtem Wetter problemlos starten und landen, so ein Vertreter von Saab in einer Mitteilung. Durch das neue Radar werde unter anderem die Kollisionsgefahr zwischen Flugzeugen, zwischen Fliegern und Wartungs-Fahrzeugen auf dem Rollfeld auf ein Minimum reduziert, weil die Bewegungsradare auch die kleinen Fahrzeuge erfassen können. Das erhöhe nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Attraktivität des nationalen Flughafens, der fortan das ganze Jahr über angeflogen werden könne. 20 Prozent der Flugbewegungen auf Findel finden bei schlechtem Wetter statt. Auf dem Flughafen Findel werden jährlich etwa 100.000 Flugbewegungen gezählt.
Im Hof der großen Airports
Bisher war solch modernes Gerät nur großen internationalen Flughäfen, wie Paris, Brüssel, Frankfurt oder Amsterdam vorbehalten. Saab-Radare wurden zum Beispiel in 40 der größten Flughäfen der Welt (u.a. in Australien, Hong Kong, Indien, Israel, Saudi Arabien und den USA) aufgebaut.
Das neue Überwachungsinstrument wird durch ein hochmodernes Verkehrsverwaltungs-System ergänzt. Es kommt vom kanadischen Hersteller NAVCANatm und funktioniert schon in Flughäfen in Großbritennien, Dänemark, Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Niederlanden.
4,2 Millionen Euro teuer
Das Radar seinerseits wird von der Saab-Sensis-Corporation geliefert. Die Kosten belaufen sich auf 4,2 Millionen Euro. Die Installation des Überwachungsapparats soll mindestens zwei Jahre dauern. Eine erste Inbetriebnahme sei für Ende 2014 zu erwarten, erklärt Santurbano. Das ganze Gerät soll ab 2016 funktionieren. Im Zusammenhang mit der Anschaffung des Systems sei kein neues Personal nötig, betont der Chef der Luftfahrtbehörde. Das bestehende Personal (Fluglotsen und Wartungspersonal) werde für das neue System geschult.
Saab-Sensis verfügt über vielfältige Erfahrung bei der Aufstellung solcher Systeme und liefert seine Technologie in über 40 Länder der Welt. Zu den Kunden gehören nebst Flughäfen auch das Militär.
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