Al-Kaida bestätigt Bin Ladens Tod

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Wenige Tage nach der US-Operation gegen Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hat das Terrornetzwerk den Tod seines Führers erstmals bestätigt. Die UN fordert Details zur Tötung Bin Ladens.

„Du bist als Märtyrer gestorben“, hieß es in einer Stellungnahme, die am Freitag in mehreren islamistischen Internet-Foren auftauchte und von internationalen Medien zitiert wurde.

BinLaden war in der Nacht zum Montag in seinem Anwesen in Pakistan von einem US-Spezialkommando erschossen worden. Die Leiche war nach US-Angaben bereits im Meer bestattet, als Präsident Barack Obama den Tod in einer Fernsehansprache verkündete.

Der Washingtoner Regierung zufolge wurde BinLaden einwandfrei identifiziert. Aber Obama entschloss sich, Fotos von der Leiche nicht zu veröffentlichen, da sie grausig seien und anti-amerikanische Stimmung anheizen könnten. Das hatte Verschwörungstheorien Nahrung gegeben.

UN fordert Details über Bin Ladens Tod

Nach der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte haben jetzt auch weitere UN-Experten von Washington Aufklärung über den Tod von Terroristenchef Osama bin Laden verlangt. „Die USA sollten die Fakten offenlegen, die erläutern, ob die jüngste Anwendung tödlicher Gewalt gegen Osama binLaden den Standards des internationalen Völkerrechtes entsprechen“, erklärten zwei UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte am Freitag in Genf. Auch UN-Hochkommissarin Navi Pillay hatte von der US-Regierung mehr Einzelheiten über die Umstände der Tötung Bin Ladens verlangt.

Die UN-Experten Christof Heyns und Martin Scheinin erkennen zwar an, dass es unter gewissen Umständen nötig sein kann, sozusagen als letzte Maßnahme gegen den Terrorismus auch tödliche Gewalt anzuwenden, um Menschenleben zu schützen. „(Aber) Aktionen von Staaten im Kampf gegen den Terrorismus, besonders in so herausragenden Fällen, setzen auch Maßstäbe in der Art, wie das Recht auf Leben in zukünftigen Fällen behandelt wird“, erklärten die Experten.

War die Verhaftung vorgesehen?

So sei es besonders wichtig zu erfahren, ob bei der Planung der Mission auch vorgesehen gewesen sei, BinLaden zu verhaften. Dies müsse öffentlich gemacht werden. Es sollte die Norm sein, dass Terroristen als Kriminelle behandelt werden, mit rechtlichem Verfahren, Urteil und juristisch gerechtfertigter Strafe.

BinLaden war in der Nacht zum Montag von einer US-Eliteeinheit in seinem pakistanischen Unterschlupf Abbottabad getötet worden. Entgegen ersten Darstellungen in Washington war er nach späteren Angaben unbewaffnet.