Ägypten nähert sich Israel wieder an

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Ägypten hat gegenüber Israel nach wochenlangen Streitigkeiten einen Entspannungskurs eingeschlagen. Außenminister Amr sagte, sein Land respektiere den Friedensvertrag mit Israel.

Die Worte sind unmissverständlich: Ägypten wolle den Friedensvertrag mit Israel aufheben noch ändern, sagte Aussenminister Mohammed Amr am Montag der Nachrichtenagentur AP. Man erwarte von allen Ländern, mit denen Ägypten Vereinbarungen habe, diese einzuhalten, sagte Amr am Montag der Nachrichtenagentur AP. Auf die Frage, ob Israel den Geist oder Wortlaut des bahnbrechenden Vertrags verletzt habe, erklärte er: „Ich spreche nicht speziell von Israel, sondern von unseren Abkommen im Allgemeinen.“

Ägyptens Außenminister Mohammed Amr, hier anfangs September an einer Medienkonferenz in Tschechien, bekräftigt den Friedensvertrag mit Israel. (Foto: AP)

Die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel hatten sich seit dem Sturz des israelfreundlichen Regimes von Machthaber Hosni Mubarak im Februar deutlich abgekühlt. Anfang September war es in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu Massenprotesten vor der israelischen Botschaft gekommen. Bei anschliessenden Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften wurden mindestens drei Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt.

Regierungschef sorgte für Irritation

Wenige Tage später hatte der ägyptische Interimsregierungschef Essam Scharaf in einem vom ägyptischen Staatsfernsehen übertragenen Interview erklärt, der Vertrag mit Israel sei nicht „sakrosankt“ und könne geändert werden. Daraufhin berief das israelische Aussenministerium den ägyptischen Botschafter zu Gesprächen ein.

Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Nachbarland Frieden mit Israel geschlossen. Doch durch den arabischen Frühling hat sich das Machtgefüge in der Region verschoben und Israel gilt zunehmend als isoliert.