Ab 2016 müssen LKW-Fahrer zahlen

Ab 2016 müssen LKW-Fahrer zahlen
(Ronald Wittek)

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Die LKW-Maut: Deutschland hat sie schon. Belgien treibt ihre Einführung voran. In Frankreich wurde sie ad acta gelegt. In Luxemburg ist sie jedoch kein Thema.

Belgien treibt die Debatte über die Einführung einer LKW-Maut voran. Am Donnerstag stellte die Region Wallonien die Eckdaten des neuen Systems vor. Die Tarife der Maut liegen zwischen 7,4 à 20 Cent pro Kilometer. Sie wird auf Basis der gefahrenen Kilometer, der Fahrzeug-Kategorie (3-12 Tonnen, 12-32 Tonnen und mehr als 32 Tonnen) sowie der Umweltklassifizierung des Fahrzeugs berechnet. Der Tarif sei der selbe wie in Flandern, wurde am Donnerstag betont. Etwa 1.250 Kilometer sind von der Maut betroffen. Sie soll Anfang 2016 eingeführt werden. Es werden sich in Wallonien Einnahmen zwischen 2100 und 220 Millionen Euro im Jahr erwartet.

Das Maut-System wird das selbe wie in Deutschland sein. Etwa 50 Kontrollpunkte werden alleine in Wallonien installiert. Ein Unternehmen wird eigens zu diesem Zweck gegründet. Durch die Einführung der Maut sollen etwa 380 Arbeitsplätze geschaffen werden, so belgische Medien am Donnerstag. Belgische Transportunternehmen lehnen die Maut jedoch ab und fordern Kompensationen.

Seit 2005 wird in Deutschland Maut bezahlt

Wie sieht es in den anderen Nachbarländern Luxemburgs aus? Die LKW-Maut in Deutschland wurde am 1. Januar 2005 eingeführt und gilt für Laster mit einem Gesamtgewicht von über 12 Tonnen. Sie wird nur auf Bundesautobahnen und einigen stark benutzten Bundesstraßen erhoben. Das technische System wird von der Firma Toll Collect betrieben. Busse sind von der Maut ausgenommen. Die Höhe der Maut variiert je nach der zurückgelegten Strecke, der Anzahl der Achsen des Fahrzeugs oder der Fahrzeugkombination (LKW mit oder ohne Anhänger…) und nach der Emissionsklasse des Fahrzeugs. Die Einnahmen der deutschen LKW-Maut liegen bei über 4,2 Milliarden Euro im Jahr.

In Frankreich war eine Lkw-Maut für Lastwagen über 3,5 Tonnen bereits 2009 unter Nicolas Sarkozy beschlossen worden. Sie sollte ab 2011 erhoben werden. Der Start wurde aber immer wieder verschoben. Mit der Maut sollten unter anderem Mittel für Infrastruktur-Projekte eingenommen werden. Landwirte und Spediteure protestierten aber gegen die Abgabe. Es wurde daraufhin eine entschärfte Version der Öko-Abgabe (Ecotaxe) beschlossen. Sie würde zum Beispiel nur 4000 anstatt der ursprünglichen 15.000 Straßenkilometer betreffen. Doch die heftigen Proteste rissen nicht ab. Das Projekt wurde daraufhin zuerst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt und dann definitv fallen gelassen. Der Staat muss einem Konsortium, welches das System installieren sollte über 900 Millionen Euro an Entschädigung zahlen. Durch die Abgabe sollten bei der abgespeckten Version 500, bei der initialen Version 1,3 Milliarden Millionen Euro pro Jahr eingenommen werden.

Luxemburg zählt nur 152 Autobahn-Kilometer, ist aber ein wichtiges Transitland für LKW unter anderem auf dem Weg nach Süden. Hierzulande ist die Einführung einer LKW-Maut aber bisher kein Thema. Zumal die Brummifahrer hierzulande schon zur Kasse gebeten werden. In Luxemburg wurde 1999 die Eurovignette eingeführt. Sie kann beim Zoll bestellt werden. Ihre Gültigkeit variiert, je nach Lkw-Typ (z.B. drei oder vier Achsen) von einem Tag (8 Euro) bis zu einem Jahr (bis zu 1.550 Euro). Seit 2008 besteht die Möglichkeit der elektronischen Zahlung. Der Zoll führt regelmäßig Kontrollen durch. Das Fehlen einer Vignette wird streng bestraft.

Die Maut:

Paris plant Maut für ausländische LKW