80 Tote bei Anschlag in Kabul

80 Tote bei Anschlag in Kabul
(Reuters)

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Im Diplomatenviertel der afghanischen Hauptstadt wurde im dichten Morgenverkehr ein Anschlag verübt. Die französische und die deutsche Botschaft wurden beschädigt.

Nach dem Anschlag im Diplomatenviertel von Kabul ist die Zahl der Toten auf mindestens 80 gestiegen. Mehr als 350 weitere Menschen seien bei der schweren Explosion in der afghanischen Hauptstadt am Mittwochmorgen verletzt worden, sagte eine Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kabul. Nach Angaben der französischen Regierung wurden die deutsche und die französische Botschaft beschädigt. Zuvor war von neun – zeitweise auch von 50 – Toten die Rede gewesen.

Die Explosion ereignete sich am frühen Morgen nicht weit entfernt vom Präsidentenpalast und mehreren ausländischen Botschaften. Laut dem Innenministerium handelte es sich um einen Selbstmordanschlag.

Zeugen berichteten, dutzende Autos blockierten die Straßen. Die Explosion war so massiv, dass mindestens 30 Fahrzeuge zerstört oder beschädigt wurden. Im Umkreis von bis zu einem Kilometer zersprangen Fensterscheiben in Gebäuden.

Bilder in sozialen Netzwerken zeigten eine meterhohe Staubwolke, die über der Stadt aufstieg.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke. Ende April hatten die Taliban ihre jährliche „Frühjahrsoffensive“ gestartet und ihre Angriffe verschärft.

Kabul wird immer wieder Ziel von Anschlägen von radikalislamischen Rebellen. Anfang Mai waren bei einem Sprengstoffanschlag auf ausländische Soldaten mindestens acht Menschen getötet worden. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Im März hatten Angreifer ein Militärkrankenhaus in Kabul gestürmt und mindestens 38 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Patienten, Ärzte und Pfleger wurden bei dem Angriff auf Afghanistans grösstes Militärhospital verletzt.