60 Jahre Haft für Bradley Manning gefordert

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Im Prozess gegen Wikileaks-Informant Manning hat die Anklage eine Haftstrafe von mindestens 60 Jahren gefordert. Mit einem harten Strafmaß will die Staatsanwaltschaft US-Soldaten vom Diebstahl von Geheiminformationen abschrecken.

Im Prozess um die Weitergabe geheimer US-Dokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks hat die Anklage 60 Jahre Haft für den schuldig gesprochenen Soldaten Bradley Manning gefordert. Die Verteidigung bat in ihrem Plädoyer am Montag dagegen um Milde, ohne eine spezielle Strafe zu empfehlen. Manning sei jung und könne rehabilitiert werden, sagte sein Anwalt David Coombs nach Angaben der „New York Times“.

Die Plädoyers im Militärverfahren in Fort Meade (US-Staat Maryland) bildeten den Abschluss einer 13-tägigen Anhörung über das Strafmaß. Festgesetzt wird es von einer einzelnen Richterin, Denise Lind. Sie hatte den 25-jährigen Manning zuvor unter anderem der Spionage und des Geheimnisverrats schuldig gesprochen. Die Höchststrafe dafür liegt bei 90 Jahren. Die Entscheidung über das Strafmaß könnte bereits in den nächsten Tagen fallen.

Manning hatte während seiner Zeit als Geheimdienst-Analyst im Irak Hunderttausende geheime Papiere an Wikileaks weitergegeben. Nach Angaben seines Anwalts handelte er überwiegend aus Idealismus. Nach einer kurzen Haftstrafe könne er wieder ein produktives Mitglied der Gesellschaft sein. Anklagevertreter Joe Morrow argumentierte laut der „New York Times“ dagegen, Manning habe Verrat an den Vereinigten Staaten begangen und verdiene, dafür den größten Teil seines restlichen Lebens hinter Gittern zu sitzen.