46 Menschen in den Tod gerissen

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Die Gewalt in Afghanistan reißt auch im Ramadan nicht ab: Auf einem Markt kaufen ahnungslose Menschen für das Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats ein, als sich gleich drei Attentäter in die Luft sprengen.

Beim Angriff eines Selbstmordkommandos auf einen Markt sind in der südwestafghanischen Provinzhauptstadt Sarandsch mindestens 46 Zivilisten und Polizisten getötet worden. Drei Selbstmordattentäter hätten am Dienstag in der Stadt an der iranischen Grenze auf einem belebten Markt Sprengstoffwesten gezündet, sagte der Polizeichef der Provinz Nimrus, Mohammad Musa Rasouli. Mehr als 100 Menschen, unter ihnen Zivilisten und Polizisten, seien verletzt worden.

Provinzratsmitglied Seddiq Schamshuddin sagte, sechs weitere Attentäter seien daran gehindert worden, sich in die Luft zu sprengen. Die Polizei habe drei davon erschossen und drei festgenommen. Ziel der Anschläge sei ein Markt in der Nähe eines Krankenhauses gewesen, wo zahlreiche Menschen für das Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der nächsten Woche einkauften. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Einer der schwersten Anschläge

Der Anschlag ist einer der schwersten in den vergangenen Monaten in Afghanistan. Die Internationale Schutztruppe Isaf hat die Verantwortung in Nimrus bereits vollständig an die einheimischen Sicherheitskräfte übergeben und nach eigener Aussage keine Soldaten mehr in der Provinz stationiert.

In einem Hinterhalt in der nordostafghanischen Provinz Badachschan wurden am Dienstag nach Angaben der Provinzregierung ein Distriktgouverneur und drei Grenzpolizisten getötet. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Bei einem Angriff Aufständischer auf einen Grenzposten in der ostafghanischen Provinz Kunar wurden ein Polizist getötet und fünf weitere verwundet, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Angreifer seien aus Pakistan gekommen.

Auf der pakistanischen Seite der Grenze wurden bei Gefechten am Unabhängigkeitstag Pakistans nach Angaben aus Sicherheitskreisen 23 Aufständische und drei Soldaten getötet. 18 weitere Soldaten seien bei den mehrstündigen Kämpfen am Dienstag im Stammesgebiet Orakzai verwundet worden, sagte ein Offizier der pakistanischen Grenztruppen, der nicht namentlich genannt werden wollte.