/ 43 Verletzte bei Anschlag in Ägypten

Bei einem Anschlag auf eine Kaserne der ägyptischen Ordnungspolizei ist am Donnerstagabend ein Mensch getötet worden, 43 weitere wurden verletzt. Das teilte ein Sprecher der Sicherheitskräfte in der Nacht zum Freitag mit. Neue Proteste der Muslimbruderschaft zogen am Freitag in Kairo wegen der ungewöhnlichen Kälte nur wenige Menschen an. In Suez und Fajum kam es hingegen zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Zu dem Anschlag in der Suezkanal-Stadt Ismailia bekannte sich zunächst niemand. Die radikale Islamisten-Bewegung Gamaa Islamija verurteilte die Tat. Gleichzeitig gab sie jedoch nach Angaben der staatlichen Nachrichten-Website „Egynews“ der Übergangsregierung die Schuld „an allem, was derzeit in Ägypten geschieht“. Erst im Oktober waren bei einem ähnlichen Anschlag vor einer Zentrale des Militärgeheimdienstes in Ismailia sechs Armeeangehörige verletzt worden. Die Großstädte Ismailia, Port Said und Suez, die am Suezkanal liegen, sind wegen der strategischen Bedeutung der Wasserstraße stark militarisiert.
Der Kälte getrotzt
Anhänger der verbotenen Muslimbruderschaft demonstrierten am Freitag in kleinerer Zahl vor mehreren Moscheen in Kairo. Nach dem Freitagsgebet protestierten sie gegen die Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli durch das Militär. Die Teilnehmer trotzten den für die Region ungewöhnlich tiefen Temperaturen und anhaltenden Regenfällen.
In Suez wurde bei Straßenschlachten mit der Polizei ein Demonstrant getötet. Zehn weitere Menschen erlitten Verletzungen, als die Ordnungskräfte Gummigeschosse und Tränengas gegen die Protestierenden einsetzten. In Fajum südlich von Kairo wurden nach ägyptischen Medienberichten bei Zusammenstößen vier Polizisten und zwei Demonstranten verletzt. Landesweit nahm die Polizei 54 Kundgebungsteilnehmer fest.
In den vergangenen Tagen war es auch in Kairo mehrfach zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Studenten gekommen, die Mursi unterstützen. Der Ex-Präsident sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen der Tötung oppositioneller Demonstranten während seiner Amtszeit.
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