38 Festnahmen nach Protesten

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(AFP)

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Türkischen Medien zufolge drang die Polizei in die Häuser der Aktivisten ein, um sie abzuführen. Die Demonstrationen zuvor liefen friedlich ab.

Nach Protesten gegen den Ausgang des Referendums in der Türkei sind in der Metropole Istanbul 38 Menschen festgenommen worden. Die Polizei sei am frühen Mittwochmorgen in die Häuser der Aktivisten eingedrungen, berichtete die regierungskritische Zeitung Birgün.

Unter den Festgenommenen ist unter anderem der Istanbuler Provinzvorsitzende der kleinen linken Partei ÖDP, Mesut Gecgel, wie dieser auf Twitter mitteilte. Die Partei bestätigte die Festnahme ebenfalls auf Twitter und erklärte, Gecgel werde vorgeworfen, mit der Behauptung, dass das „Ja“ beim Referendum „nicht legitim sei, das Volk aufzuwiegeln“. Gecgel hatte unter anderem die regierungskritischen und friedlichen Demonstrationen der vergangenen Tage im Istanbuler Stadtteil Besiktas mitorganisiert.

Tausende gingen auf die Straße

In Istanbul sowie in mehreren anderen Städten in der Türkei waren am Dienstagabend und in den Tagen zuvor Tausende aus Protest gegen den Ausgang des Referendums auf die Straße gegangen. Sie werfen der türkischen Führung vor, die Wahl manipuliert zu haben, und bezeichnen das Ergebnis daher als nicht legitim. Der Wahlkommission (YSK) werfen die Demonstranten vor, „parteiisch“ zu sein.

Umstritten ist bei den Gegnern des Präsidialsystems vor allem eine Entscheidung der Wahlkommission von Sonntag, wonach auch nicht-verifizierte Stimmzettel und Umschläge als gültig gezählt wurden. Nach vorläufigen Wahlergebnissen stimmten am Sonntag 51,4 Prozent der Türken für die Einführung eines Präsidialsystems, das Erdogan mehr Macht verleihen würde.