Ein Großteil des Geldes solle zur Reparatur von Straßen, Brücken, Häfen und anderer zerstörter Infrastruktur verwendet werden. Japans Ministerpräsident Naoto Kan verliert wegen der Atomkrise von Fukushima unterdessen an Zustimmung: In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo sagten drei von vier Japanern (76 Prozent), dem Regierungschef fehle es an Führungskraft.
Das Oberhaus des Parlament soll den Sonderhaushalt mit seinem Votum am Montag in Kraft setzen. Die Oppositionsparteien haben bereits ihre Zustimmung signalisiert. Mit dem Geld sollen außerdem provisorische Häuser gebaut und kleine Firmen unterstützt werden.
14.616 Tote
Die Regierung geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt wegen des Finanzprogramms um etwa 0,6 Prozent steigen wird. Bei der Katastrophe am 11. März waren nach offiziellen Angaben 14.616 Menschen ums Leben gekommen, 11.111 gelten als vermisst.
Am Samstag meldeten Medien, dass zwei Männer bei ihren Einsätzen in der Atomruine von Fukushima fast den erlaubten jährlichen Strahlengrenzwert von 250 Millisievert erreicht hätten. Atombetreiber Tepco habe erklärt, dass 21 Arbeiter den Einsatz-Grenzwert von 100 Millisievert erreicht beziehungsweise überschritten hätten.
Radioaktivität
In der Muttermilch von sieben Frauen fanden die Behörden eine geringe Menge an Radioaktivität. Sie liege unter dem Grenzwert. Für Babys bestehe keine Gefahr, meldete Kyodo unter Berufung auf das japanische Gesundheitsministerium.
Ein Sicherheitsfachmann, der Mitte März zu einem Sonderberater des Kabinetts ernannt worden war, kündigte seinen Rücktritt von dem Posten an. Toshiso Kosako, Professor an der University of Tokyo, begründete seine Entscheidung damit, dass die Behörden und das Büro des Ministerpräsidenten unzureichend mit der Krise umgingen. Beobachter werteten dies als einen Rückschlag für Kan.
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