Die Region Lothringen stellt 150 Millionen zur Verfügung, der französische Staat dieselbe Summe. Die Projekte, die damit finanziert werden sollen, sollen ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro generieren, sagt der französische Premierminister Ayrault. Der „Lothringen-Pakt“, wie das dreijährige Projekt genannt wird, hat zum Ziel, so Regionalrats-Präsident Jean-Pierre Masseret, Lothringen in eine Wissensgesellschaft zu führen und zu einer Region der Innovation umzugestalten. Masseret: „Wir müssen die Hochofen-Zeit Lothringens überwinden.“
" class="infobox_img" />Regionalrats-Präsident Jean-Pierre Masseret: „Wir müssen die Hochofen-Zeit Lothringens überwinden.“ (Bild: Tageblatt-Archiv)
Der Pakt besteht aus drei großen Bereichen: Lothringen soll das europäische Tal der Materialbearbeitung und der Energie werden. Im Energiebereich soll Lothringen Vorbild für die Energiewende in Frankreich werden. Forschungsinstitute sollen sich in Metz niederlassen, ein Schwerpunkt der Forschung soll im Bereich der erneuerbaren Industrien, der Wald- und Holzwirtschaft und des ökologischen Bauens entstehen.
Schwerpunkte
Der Gesundheitsbereich soll der zweite Schwerpunkt werden. Hier will Lothringen mit einer alternden Gesellschaft vor allem die elektronische Fernmedizin mit der Ferndiagnostik und die Wirtschaft rund um die Senioren in den Vordergrund stellen. Im dritten Bereich steht die französische Seite von Esch/Belval im Vordergrund. Mit 60 Millionen Euro soll ein „grenzüberschreitendes Öko-Territoire“ entwickelt werden. In diesem Bereich taucht erneut die Energiewende auf.
Das Programm ist allgemein gehalten und wird nur dort konkret, wo es sich um öffentliche Investitionen handelt, etwa im Forschungsbereich. Hier wird auch das meiste öffentliche Geld verbraucht. Präsident Masseret will am kommenden Montag mit Vertretern der staatlichen Investitionsbank über die Finanzierung von Projekten reden. Der Erfolg des Paktes selbst hängt allerdings im Wesentlichen davon ab, ob Privatfirmen bereit sind, in den drei Bereichen zu investieren.
Der Erfolg hängt weiter davon ab, ob Privatleute genügend Geld mobilisieren können, um in einem wesentlichen Bereich tätig zu werden. Die Isolierung von Häusern benötigt im durchschnittlichen Einzelfall 40.000 Euro. Die Isolierung ist gesetzlich bereits geregelt in Frankreich, ist in Lothringen ein wesentlicher Bestandteil des vom Regionalrat als Politik beschlossenen Energiewandels, genauso wie der Bau von 750 Windrädern, mit denen die alternative Energie gefördert werden soll. Der „Lothringen-Pakt“ ist insofern ein Finanzierungs-Arrangement, das die vom Regionalrat bereits beschlossene Politik möglich machen soll.
(Helmut Wyrwich / Tageblatt.lu)
De Maart

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