/ 30 Länder stehen am Steuerpranger

(dpa)
Wie EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici am Mittwoch mitteilte, befinden sich aus Europa vier Länder und Gebiete auf der Liste: Andorra, Liechtenstein, die Kanalinsel Guernsey und Monaco.
Die Liste soll dazu dienen, eine gemeinsame EU-Strategie gegenüber Staaten zu entwickeln, die sich nicht an internationale Absprachen zur Besteuerung hielten. Die Veröffentlichung ist Teil eines Aktionsplans der Kommissions zu fairer Unternehmensbesteuerung.
Wertung
Die EU-Kommission erstellte die Liste (Link) nicht durch eigene Recherchen, sondern wertete Einstufungen der Mitgliedstaaten aus. Moscovici zufolge tauchen diejenigen Länder auf der EU-Liste auf, die von mindestens zehn Mitgliedstaaten als Steueroasen gesehen werden.
Aus Afrika stehen drei Länder auf der Liste: Mauritius, Liberia und die Seychellen. In Asien sind es Brunei, Hongkong und die Malediven. Die Hälfte der Länder auf der Liste kommt aus der Karibik, darunter die Bahamas, Bermuda, Grenada und die Jungferninseln.
In Europa sollen Unternehmen nach dem Willen der EU-Kommission in Zukunft Profite nicht mehr zur Steuervermeidung in andere Länder verschieben können. Firmen sollen Steuern dort zahlen, wo sie ihre Gewinne auch erwirtschaften.
Einen entsprechenden Aktionsplan hat die EU-Behörde am Mittwoch in Brüssel vorgelegt und damit frühere Ideen präzisiert. Brüssel reagiert damit auf die Affäre um lukrative Steuervorteile für internationale Konzerne in Luxemburg („Luxleaks“). In einzelnen Fällen hatte die Kommission auch schon Prüfverfahren zu Steuerpraktiken eröffnet. Der Online-Händler Amazon (Link) änderte bereits seine Steuerpraxis.
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