200 neue Jobs in Echternach

200 neue Jobs in Echternach
(SIP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In der Industriezone in Echternach entstehen 200 neue Arbeitsplätze. Die Kölner Giesen Gruppe baut eine neue Fabrik auf dem Gelände ihrer Firma Cosmolux, mit der sie in Echternach schon vertreten ist.

Dr. Rolf Giesen ist ein typischer Vertreter des deutschen Familien-Mittelstands. Zu Hause ist er in Brauweiler bei Köln. Eine erste Fabrik im Ausland hat er in den 90’er Jahren in Forbach, im französisch-deutschen Grenzgebiet aufgebaut. Danach kam Cosmolux in Luxemburg und nun die Erweiterung.

Die aber hatte ursprünglich gar nicht in Luxemburg sondern in Polen entstehen sollen. Die Polen hatten bereits 12 Millionen Euro (umgerechnet) als Subvention fest zugesagt. Und dann begann der Kampf mit den Behörden, mit den Genehmigungen mit der polnischen Bürokratie ganz allgemein. Rolf Giesen hatte dazu keine Lust, ließ die 12 Millionen 12 Millionen sein und orientierte sich um. In einem Gespräch mit dem Mitarbeiter im Wirtschaftsministerium, der die Echternacher Industriezone betreut und sich auch um Cosmolux kümmert, erzählte Giesen sein polnisches Erlebnis. Am Dienstag stand er im Festzelt auf dem Fabrikgelände vor 150 geladenen Gästen und erzählte, was dann geschah. „Ich habe einige Tage später einen Anruf aus dem Wirtschaftsministerium erhalten, in dem ich gefragt wurde, ob der Wirtschaftsminister mir einen Besuch in Brauweiler abstatten könne.“

Eine hervorragende Lage

Den zweiten Teil der Geschichte erzählte Minister Schneider selber. „Wir haben das Vorhaben ausführlich diskutiert und es am darauf folgenden Tag bei Kaffee und Keksen festgezurrt.“ Dr. Rolf Giesen bekommt in Luxemburg keine zwölf Millionen Euro sondern einen Kredit der Wirtschafts-Strukturbank SNCI in Höhe von 2,5 Millionen. „Wir sind letztlich nach Luxemburg gekommen, weil Echternach eine hervorragende Lage hat. Wir sind in 90 Minuten in Köln. Wir haben hier keine Sprachprobleme. Und trotz eines etwas holprigen Starts haben wir letztlich die Unterstützung der Behörden und der Regierung gehabt.“

Die Giesen Gruppe, oder auch Maxim Gruppe ist der unbekannte Riese im Kosmetik-Geschäft. Das Unternehmen produziert die Eigenmarken für Aldi und Aldi International, für Carrefour, für Leclerc oder auch dm. Die nicht unbekannten Marken Miro zum Beispiel oder auch Kaloderma stammen aus dem Hause Maxim. Rolf Giesen hat seine Fabriken mit bestimmten Aufgaben versehen. Cosmolux zum Beispiel ist Lagerstätte und Lieferstätte. Die gerade neu gegründete Firma International Can S.A. für die nun die neue Fabrik gebaut wird, wird Duschgel und auch Aluminium Dosen herstellen. In sie wird an Ort und Stelle alles abgefüllt, was Aerosol ist, zum Beipiel Haarspray, Haarlack, Rasierschaum und Ähnliches. Wie groß der Markt dazu ist, zeigen die Zahlen. Giesen will im Frühjahr 2014 mit der Produktion beginnen und Ende 2015 die Fabrik auf vollen Touren fahren. Dann sollen jährlich 120 Millionen Aluminium Dosen in Echternach hergestellt und befüllt werden, pro Stunde etwa 20.000.

Roter Teppich

Verführerisch war für Giesen ein Angebot, das der Wirtschaftsminister und der Arbeitsminister ihm gemeinsam gemacht haben. Giesen reicht dem Ministerium ein Liste mit den gewünschten Qualifikationen ein. Die beiden Ministerium suchen zusammen mit der Adem und bilden nötigenfalls auch aus. Kein Wunder, dass Giesen zugegriffen hat. Luxemburg rollt industriellen Investoren einen roten Teppich aus.