1700 Bootsflüchtlinge auf Lampedusa

1700 Bootsflüchtlinge auf Lampedusa
(dpa)

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In Italien sind am Wochenende erneut Hunderte Bootsflüchtlinge aus Afrika angekommen, darunter auch viele Tunesier. In der Nacht zum Samstag strandete ein Schiff mit 213 Migranten vor Licata im Süden Siziliens.

Auf der Insel Lampedusa trafen derweil zwei Boote mit jeweils etwa 200 Menschen ein. Damit befanden sich auf Lampedusa vorübergehend wieder 1700 Afrikaner, 1300 von ihnen legten am Sonntag mit einem Schiff ab – sie wurden nach Neapel oder Genua gebracht.

Dass wieder über 200 tunesische Migranten von Zarzis oder Sfax aus Lampedusa erreichten, offenbart ein Problem der Regierung von Silvio Berlusconi . Denn Italien hatte mit der tunesischen Regierung eine Reihe von Maßnahmen vereinbart, den Migrantenstrom zu stoppen.

Seit Beginn der nordafrikanischen Revolutionen flohen über 37.000 Menschen über die gefährliche Mittelmeerroute nach Italien, die weitaus meisten davon kamen in Lampedusa an. Seit Rom Anfang April ein Abschiebeabkommen mit Tunis geschlossen hat, kommen zunehmend Flüchtlinge aus Libyen. Italiens Innenminister Roberto Maroni hatte wiederholt gesagt, man müsse mit mindestens 50.000 Migranten rechnen.

Die nur 20 Quadratkilometer große Insel Lampedusa ist, weil lediglich 130 Kilometer von der tunesischen Küste entfernt, für viele Menschen aus Afrika seit Jahren das „Tor nach Europa“.