/ 16 Tote bei US-Drohnenangriffen

(dpa)
Beide Attacken erfolgten im Distrikt Barmal in Süd-Waziristan, wie pakistanische Behörden mitteilten. Die Opfer waren nach diesen Angaben sowohl afghanische Taliban als auch aus verschiedenen Ländern Asiens stammende Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida.
Beim ersten Angriff feuerte das unbemannte Flugzeug vier Raketen auf ein Haus in der gebirgigen Gegend ab. Nach der Attacke sei die Drohne weiter über das Gebiet geflogen und habe die Menschen in Panik versetzt. Über den zweiten Angriff lagen keine Details vor.
Zahlreiche Opfer
Wenige Stunden zuvor wurden bei einem Anschlag auf eine Bäckerei mindestens 18 Menschen getötet worden. 28 weitere wurden nach Angaben der Behörden verletzt, als ein Selbstmordattentäter im der Region um die Stadt Nowshera in dem unruhigen Grenzgebiet zu Afghanistan seinen Sprengsatz zündete.
Die Region an der Grenze zu Afghanistan gilt als Rückzugsgebiet von radikalislamischen Taliban-Kämpfern und Mitgliedern des Terrornetzwerks Al-Kaida. Pakistan verurteilt den Einsatz der amerikanischer Drohnen in seinem Staatsgebiet.
Bedrohung USA
Die USA stellen inzwischen nach einer Umfrage für mehr als ein Drittel der Pakistaner die größte Bedrohung der südasiatischen Atommacht dar. Amerika wird damit in der nicht repräsentativen Befragung von 500 Pakistanern durch die Konrad-Adenauer -Stiftung (KAS) als gefährlicher wahrgenommen als die Wirtschaftskrise, der Terrorismus oder der Erzfeind Indien.
Auf die Frage nach der größten Bedrohung für Pakistan nennen 38 Prozent die USA, gefolgt von der Wirtschaftskrise (31 Prozent) und von Terroristen (22 Prozent). Nur noch neun Prozent halten die benachbarte Atommacht Indien für die größte Gefahr. KAS-Landeschef Babak Khalatbari nannte die Ergebnisse „überraschend“.
Osama lebt
Nach der am Montag veröffentlichten Umfrage glaubt fast jeder Dritte (31 Prozent), dass Al-Kaida-Chef Osama bin Laden noch am Leben ist. Fast drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass Bin Laden zumindest nicht bei der eigenmächtigen US-Operation Anfang Mai in der nordpakistanischen Stadt Abbottabad getötet wurde.
„72 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Personen sind der Meinung, dass er schon vorher getötet wurde, an einem Nierenleiden verstarb oder aber noch am Leben ist“, schreibt Khalatbari in seinem Bericht zur Umfrage. „Im Fall der Tötung Osama bin Ladens beschleunigte das Fehlen von Beweisen, wie zum Beispiel Bilder des Leichnams oder der Bestattung, die Legendenbildung und das Entstehen von Verschwörungstheorien.“
Kooperation fortsetzen
Angeheizt haben den Anti-Amerikanismus besonders die mit Pakistan nicht abgestimmte Operation gegen Bin Laden, die andauernden US-Drohnenangriffe und der Fall des CIA-Agenten Raymond Davis. Davis hatte im vergangenen Januar auf offener Straße zwei Pakistaner erschossen und war danach unter dubiosen Umständen aus der Haft entlassen worden. Trotz allem Misstrauen sind laut der Studie zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten der Meinung, Pakistan solle die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den USA fortsetzen.
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