/ 150 statt 300 Flüchtlinge
In der Gemeinderatssitzung vom vergangenen 22. Januar hatte Bürgermeisterin Vera Spautz verkündet, dass die Stadt eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf einem 1,3 Hektar großen Areal hinter „Quai Neiduerf“ bekommen soll. Eine feste Struktur mit einem Erdgeschoss und zwei weiteren Etagen, in dem 300 Menschen (Familien mit Kindern) vorerst für fünf Jahre unterkommen sollten.
Die Neudorfer machten sich vor allem Sorgen ob der hohen Zahl an Flüchtlingen, die in ihrem Viertel untergebracht werden sollen. Diese Sorgen fanden dann auch in einer Petition mit 600 Unterschriften, die beim Schöffenrat eingereicht wurde, Ausdruck.
Was Bürgermeisterin Vera Spautz gleich zu Anfang der Gemeinderatssitzung zu verkünden hatte, dürfte die besorgten Neudorfer erleichtern. Der Schöffenrat habe sich schriftlich an die Regierung gewandt und klar gemacht, dass er seine Bürger bezüglich der Anzahl der Flüchtlinge unterstützen werde.
Intensiv diskutiert
Auch mit der Bitte, das bereits große soziale Engagement der Stadt (Flüchtlingsheim mit bis zu 90 Bewohnern neben dem Café „Pitcher“, „Centre de tri“ in der „Muarthal“, „Abrisud“, „ Stëmm vun der Strooss“, die geplante „Fixerstuff“ …) bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Die Regierung habe intensiv über das Schreiben diskutiert „a gëtt eis recht“, so Spautz.
Daraufhin habe es unter der Woche eine Unterredung mit Innenminister Dan Kersch, dem Interessenverein Neudorf und ihr gegeben, mit dem Ergebnis, dass die Regierung damit einverstanden sei, die Zahl der Flüchtlinge auf die Hälfte, sprich 150, zu verringern. Mit eventuell einer kleineren Struktur daneben für Flüchtlinge, die den Status des „Demandeur de protection internationale“, kurz DPI, haben und eine Wohnung brauchen.
In einer für den 3. Juni einberufenen technischen Gemeinderatssitzung, an der auch Minister Dan Kersch teilnehmen werde, würden die Pläne vorliegen.
Für Kersch war Spautz übrigens voll des Lobes. Er zeige Einsatz und Engagement und „hie geet mat bei d’Leit“, so Spautz.
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