1,5 Millionen gehen in Paris auf die Straße

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In Paris und anderen Städten wurde am Sonntag den Terroropfern gedacht. Bei der "Gëlle Fra" in Luxemburg versammelten sich mehr als 2000 Menschen. Hier ein Überblick.

Nicht nur in Paris, in ganz Frankreich sind am Sonntag hunderttausende Menschen in Erinnerung an die Opfer der islamistischen Anschlagsserie auf die Straße gegangen. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP waren es landesweit mehr als 2,5 Millionen Menschen. In Luxemburg gingen mehr als 2000 Menschen auf die Straße.

Allein in der ostfranzösischen Großstadt Lyon nahmen laut Polizei 300.000 Menschen an einem Gedenkmarsch teil – das ist etwa ein Viertel der Bevölkerung des Großraums Lyon. Im südwestfranzösischen Bordeaux gingen den Behörden zufolge 140.000 Menschen auf die Straße, im nordwestfranzösischen Rennes waren es laut Präfektur 115.000. In der Alpenstadt Grenoble sprach die Polizei von 110.000 Teilnehmern bei einem Trauerzug, in der Mittelmeerstadt Marseille zählte die Präfektur 60.000 Demonstranten, im zentralfranzösischen Clermont-Ferrand 50.000. Laut Präfektur gedachten in der Loire-Stadt Angers 45.000 Menschen der Anschlagsopfer, im elsässischen Straßburg waren es 40.000. Organisatoren sprachen für Paris von 1,3 bis 1,5 Millionen Teilnehmern – die Zahl ist aber nur sehr schwer einzuschätzen: Das Innenministerium sprach von einer Demonstration von „nie dagewesener“ Größe, eine Zählung sei schlichtweg „unmöglich“.

Hier ein Überblick über die Geschehnisse im Laufe des Sonntags:

17.36 Uhr Die USA sehen derzeit noch keine stichhaltigen Hinweise auf eine Verwicklung des Terrornetzwerks Al-Kaida in die Anschlagsserie in Frankreich. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir keine glaubwürdigen Informationen, um uns darauf festzulegen, welche Organisation dafür verantwortlich war“, sagte US-Justizminister Eric Holder am Sonntag dem US-Sender ABC. Auch US-Generalstabschef Martin Dempsey erklärte im US-Sender Fox News, eine Verbindung zwischen den Attentätern und Al-Kaida sei noch nicht nachgewiesen. Einer der „Charlie Hebdo“-Angreifer hatte vor seinem Tod dem Nachrichtensender BFMTV gesagt, er sei von Al-Kaida im Jemen beauftragt und finanziert worden. Ein zweiter Attentäter bezeichnete sich als Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

17.21 Uhr Rund 20.000 Menschen in Brüssel:

17.20 Uhr Auch in Buenos Aires gedenken die Menschen den Terror-Opfern von Paris.

17.11 Uhr Laut Polizeibericht nahmen etwa 1000 Menschen an der Kundgebung in Luxemburg rund um die „Gëlle Fra“ teil. Unseren Zahlen zufolge waren es mehr als 2000 Menschen, die als Zeichen der Solidarität den Opfern der Terror-Anschläge in Paris gedenkt hatten. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle und wurde von der Polizei begleitet.

17.04 Uhr Laut Schätzungen sollen in Paris rund 1,5 Millionen Menschen an der „marche républicaine“ teilgenommen haben. In ganz Frankreich sollen es über 2 Millionen sein.

16.50 Uhr Die Kulturminister der EU-Staaten haben das Attentat auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ als „sinnlose Barbarei“ verurteilt. „Sie wurden ermordet, weil sie Karikaturen zeichneten und veröffentlichten“, heißt es in der am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. „Diese scheußliche Tat sollte sie für immer zum Schweigen bringen, die Veröffentlichung des Magazins beenden und darüber hinaus die Freiheit zu denken, zu sprechen und etwas zu erschaffen einschränken.“ Dies sei ein Angriff auf demokratische Grundwerte. „Wir (…) akzeptieren nicht die Versuche der Terroristen, ihre eigenen Standards durchzudrücken. Seit Urzeiten sind die Künste ein Denkanstoß gewesen, haben neue Ideen ausgelöst und gegen Intoleranz und Ignoranz gekämpft“, schreiben die Minister. Sie wollten die Freiheit der Kunst und die Meinungsfreiheit verteidigen. Für Luxemburg hat Kulturministerin Maggy Nagel das Papier unterzeichnet.

16.46 Uhr Noch nie waren auf einer Demo so viele Staats- und Regierungschefs. Anspannung und Konzentration bei den Sicherheitskräften.

Xavier Bettel gesichtet:

16.43 Uhr Eine Bushaltestelle am boulevard Voltaire wurde zum Zeichenstand umfunktioniert.

16.42 Uhr Rund 50 Staats- und Regierungschefs sind bei dem Marsch in Paris dabei. Darunter auch der Luxemburger Premier Xavier Bettel und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

16.36 Uhr Großer Ansturm auch in Wien.

16.23 Uhr Ein Blick von Oben auf die Hauptachsen in Paris.

16.22 Uhr Die vier am Freitag von Coulibaly getöteten Juden werden am Dienstag in Israel beigesetzt.

16.11 Uhr In Lyon sind es 150.000 bis 200.000 Menschen.

16.08 Uhr In Bordeux und Rennes gehen 60.000 Menschen auf die Straße.

In Paris sind die Straßen, die zum Place de la République führen, komplett verstopft.

16.01 Uhr Die Redaktion der belgischen Zeitung „Le Soir“ musste nach einer Drohung evakuiert werden.

16.00 Uhr Hunderttausende Menschen in Paris auf den Straßen.

15.37 Uhr In Paris hat der große Gedenkmarsch für die Todesopfer der islamistischen Anschlagsserie begonnen. Der Zug setzte sich am Nachmittag am Platz der Republik in Bewegung, ganz vorne liefen Familienangehörige der insgesamt 17 Opfer der islamischen Angriffe mit. Hunderttausende Menschen strömten zu dem „Republikanischen Marsch“, darunter auch hochrangige Politiker aus rund 50 Ländern.

15.07 Uhr Nicht nur in Frankreich ist am Sonntag der Opfer der islamistischen Anschlagsserie in Paris gedacht worden. Auch in Berlin, Madrid, London, Brüssel, Luxemburg und vielen weiteren Großstädten solidarisierten sich tausende Menschen mit der attackierten Satirezeitung „Charlie Hebdo“ und den insgesamt 17 Todesopfern.

14.51 Uhr Die Staats- und Regierungschefs, darunter Premier Xavier Bettel, erreichen den Solidaritätsmarsch.

14.45 Uhr Auch in Luxemburg versammelten sich mehr als 2000 Menschen bei der „gëlle Fra“ um den Opfern aus Paris zu gedenken. Die Stimmung ist sehr emotional. Unter anderem die Großherzogin Maria Teresa, Justizminister Felix Braz, Umweltministerin Carole Dieschbourg Lucien Lux, Ben Fayot nahmen daran teil.

Der „Marsch“ wurde von den gewählten Vertretern der Auslandsfranzosen vor der französischen Botschaft gegenüber der Gëlle Fra organisiert.

13.57 Uhr Einer der islamistischen Attentäter in Frankreich hat womöglich noch einen weiteren Anschlag verübt: Die Staatsanwaltschaft stellte am Sonntag eine Verbindung zwischen Amedy Coulibaly und den Schüssen auf einen 32-jährigen Jogger am Mittwochabend im Großraum Paris her. Es habe einen Abgleich der am Ort des Angriffs auf den Jogger gefundenen Patronenhülsen mit der Tokarew-Pistole gegeben, die nach der Geiselnahme am Freitag in einem jüdischen Supermarkt in Paris entdeckt worden war, erklärten die Ermittler. Ein 32-Jähriger war am Mittwochabend beim Joggen in Fontenay-aux-Roses südlich von Paris durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden.

13.43 Uhr Am 18. Februar findet in Washington (USA) ein internationaler Gipfel gegen den Terrorismus statt.

13.30 Uhr Hollande: „Paris ist heute die Hauptstadt der Welt“

13.28 Uhr Die Place de la République in Paris ist bereits voller Menschen.

13.27 Uhr Unter dem Eindruck der islamistischen Anschläge in Frankreich haben Innenminister aus elf EU-Staaten in Paris über den verstärkten Kampf gegen den internationalen Terrorismus beraten. Der Terrorismus, wie ihn Frankreich in diesen Tagen erlebt habe, betreffe alle Demokratien, sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve am Sonntag nach dem Treffen, an dem auch US-Justizminister Eric Holder teilnahm. Sie hätten ihre Entschlossenheit bekräftigt, gemeinsam gegen den Terror zu kämpfen sowie die Zusammenarbeit und Kontrollen auszubauen, um besser gegen aus dem Ausland kommende Terroristen vorgehen zu können.

13.21 Uhr Fahnen in Luxemburg auf Halbmast

13.10 Uhr Immer mehr Menschen versammeln sich auf dem Place de la République.

12.48 Uhr Blumen und Plakate schmücken Paris. In wenigen Stunden beginnt der Schweigemarsch.

12.25 Uhr Viviane Reding twittert:

12.15 Uhr Auch der Luxemburger Premierminister Xavier Bettel nimmt am Solidaritätsmarsch teil. Er twittert aus dem Zug nach Paris.

11.59 Uhr Der „republikanische Marsch“ zum Gedenken an die Opfer der islamistischen Attentäter in Frankreich führt am Sonntag durch den beliebten 10. Pariser Bezirk im Osten der Stadt. Vom Platz der Republik bis zum Platz der Nation sind zwei gesicherte Routen vorgesehen. Die Hauptstrecke von etwa drei Kilometern Länge führte über den Boulevard Voltaire, der beide Plätze in einer Linie direkt verbindet. Damit gehen die Demonstranten in unmittelbarer Nähe der Redaktion von „Charlie Hebdo“ vorbei. Der zweite Weg markierten Avenue de la République, Boulevard de Ménilmontant und Avenue Philippe Auguste, mit einer Ausweichmöglichkeit über Avenue Charonne und Cours de Vincennes.

Innenminister Bernard Cazeneuve mobilisierte 2200 Sicherheitskräfte. Für den Schutz von Dutzenden Staats- und Regierungschefs sollten zudem 150 Zivilpolizisten und 20 Sondereinheiten für Personenschutz im Einsatz sein. Dächer und Kanalisation wurden überprüft, auf den Häusern zudem Scharfschützen platziert.